■ E-Plus geht nicht an France Telecom: Überraschung aus den Niederlanden
Düsseldorf (AP) – Da staunt die France Telecom: Sie geht bei Deutschlands drittgrößtem Mobilfunkanbieter E-Plus leer aus. Hingegen erwirbt die niederländische Telefongesellschaft KPN 77,5 Prozent an dem Düsseldorfer Telekom-Konzern. Die übrigen 22,5 Prozent bleiben bei der US-Telefongesellschaft Bell South, wie die Unternehmen gestern in Den Haag und Atlanta mitteilten. Die Übernahme hat – samt Schuldenübernahme und Aktientausch zwischen Bell und KPN – ein Gesamtvolumen von 18,7 Milliarden Euro.
Die beiden Konzerne bremsten damit im letzten Moment die France Telecom aus, die im Oktober insgesamt 9,1 Milliarden Euro für die bislang von den Konzernen Veba, RWE und Vodafone gehaltene E-Plus-Mehrheit geboten hatte – diese mussten nach Fusionen aus kartellrechtlichen Gründen verkaufen. Der vierte Alteigentümer Bell South machte dabei von seinem Vorkaufsrecht Gebrauch und reichte die Aktien an die niederländische KPN weiter. Als Belohnung erhält der hoch profitable US-Konzern eine Option auf eine Beteiligung an der KPN. Für die Finanzierung des Geschäfts hat KPN von einer internationalen Bankengruppe ein Überbrückungsdarlehen in Höhe von 13 Milliarden Euro erhalten.
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