: Vor zehn Jahren
Streicheleinheiten kriegten die Mitarbeiterinnen der Bremer Gleichstellungsstelle wahrlich nicht, als sie vor zehn Jahren ihren neuen Gesetzentwurf vorstellten. Der Hamburger Rechtsanwalt Klaus Bertelsmann etwa sagte: „Faktisch wird sich durch das Gesetz nichts ändern. Es ist schlicht ineffektiv.“ Die ÖTV-Personalratsvorsitzende Ulrike Buchner monierte, die Bevorzugung weiblicher Kandidatinnen bei „gleichwertiger Qualifikation“ lasse dem Dienststellenleiter einen zu großen Ermessensspielraum. Der zweite Kritikpunkt: das Verfahren zur Bestellung von Frauenbeauftragten. „Ich habe den Verdacht, dass der Dienststellenleiter sich eine ihm genehme, bequeme Frau sucht“, fürchtete Barbara Schleich.
Maria Spieker: „Das Gesetz ist ein Kuschen vor dem Senat und vor der SPD. Ich schätze die Frauenbeauftragte Ursula Kerstein sehr, aber es wird deutlich, dass es vielleicht besser wäre, wenn die Frauenbeauftragte parteilos wäre.“
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