: Arme, arme Guatemalteken!
Guatemala-Stadt (epd/taz) – Wegen der Stichwahl um die guatemaltekische Präsidentschaft am 26. Dezember müssen die Guatemalteken an Weihnachten auf Bier, Schnaps oder Wein verzichten. Das Wahlgesetz Guatemalas verbietet am Tag vor der Wahl, am Wahltag selbst und am Tag danach den Verkauf und Konsum alkoholischer Getränke. Damit soll garantiert werden, dass die Wähler nüchtern zur Urne gehen und Anhänger verschiedener Parteien nicht im Rausch aufeinander einprügeln. Der Verzicht dürfte den Guatemalteken nicht leicht fallen: Normalerweise steigt der guatemaltekische Alkoholkonsum an den Weihnachtstagen um mehr als hundert Prozent.
Klarer Favorit ist der rechtspopulistische Alfonso Portillo von der „Republikanisch-guatemaltekischen Front“ (FRG), der bisher 47,7 Promille, pardon: Prozent der Stimmen erreichte. Der konservative Oscar Berger von der regierenden „Nationalen Fortschrittspartei“ (PAN) war auf 30,3 Prozent gekommen. Wegen des ungewöhnlichen Termins wird mit einer Wahlbeteiligung von weniger als 50 Prozent gerechnet.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen