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Unterm Strich

Der Schlüsselroman „Monrepos oder die Kälte der Macht“, in dem der ehemalige Stuttgarter Regierungssprecher Manfred Zach Herrschaft und Sturz des „schwäbischen Sonnenkönigs“ Lothar Späth beschreibt, wird demnächst verfilmt. Der Roman, der mit Baden-Württembergs früherem Ministerpräsidenten Späth alias Specht und dessen Vorgänger Hans Filbinger alias Breisinger (beide CDU) schonungslos abrechnet, schlug in Politkreisen wie eine Bombe ein und löste bei einigen Betroffenen helle Empörung aus. Das Buch, von dem Späth sagte, er werde es allenfalls „mit 80 lesen, wenn ich in den letzten Zügen meines Deliriums bin“, handelt von dubiosen Praktiken in der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der Stuttgarter Staatskanzlei unter Späth und dessen Vorgänger Hans Filbinger.

Auch die Augsburger Puppenkiste, Deutschlands wohl berühmteste Marionettenbühne, wagt den Sprung ins internationale Filmgeschäft. „Die Story von Monty Spinnerratz“ heißt der Streifen, der im März nächsten Jahres in die Kinos kommen soll, teilte die Warner Bros. Film GmbH in Hamburg mit. Der Film nach einem Buch des US-Autors Tor Seidler führt in die unterirdische Welt der Hafenratten unter der Metropole New York. Die Dreharbeiten für das 7,6-Millionen-Mark-Projekt, das in der nächsten Woche in Bottrop vorgestellt wird, sollen Mitte September abgeschlossen sein. Die Gestaltung der Marionetten liegt bei Hannelore Marschall-Oehmichen, der Mitbegründerin der Augsburger Puppenkiste. Die Schöpferin von mehr als 5.000 Marionetten hat unvergeßliche Gestalten wie Jim Knopf, das Urmel oder Kater Mikesch geschaffen. Zum Kinostart der Augsburger Puppenkiste, die 1998 ihr 50jähriges Bestehen feiert, wird zeitgleich die deutsche Buchfassung der Geschichte erscheinen. Das gab der Thienemann Verlag in Stuttgart bekannt.

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