: Silvester in Berlin: Kreuzberger pflegen die Tradition
Berlin (taz) – Tausende zog es in der Silvesternacht zum Brandenburger Tor, doch auch anderswo in Berlin wurde gefeiert: Etwa drei Millionen Pfund Chinaböller der Klassen A bis D verfeuerten allein die Bewohner des Bezirks Kreuzberg. Um auch ja alle Vorräte restlos zu vernichten, begannen sie ihre Sprengtätigkeiten in diesem Jahr bereits zwei Tage vor dem Datumswechsel. „Es rummst und kracht seit Mittwoch“, sagte Carola Rönneburg, eine Anwohnerin. „Zwischen vier und sechs Uhr halten sich aber alle an die Nachtruhe.“ Erstmals sei auch die Tradition des Passantenbewerfens auf die Tage vor dem Silvesterabend ausgeweitet worden. Schon am Donnerstag seien an zwei Stellen in der Oranienstraße Kracherpäckchen vor ihren Füßen explodiert, so Rönneburg. Am Morgen des 31. Dezember 1999 sei dann alles „weitgehend normal“ verlaufen: „In den Feuerpausen konnte man wie sonst auch zum Tabakhändler auf der gegenüberliegenden Straßenseite spurten.“
Neu aufgenommen in den Kreis der beweglichen Ziele wurden diesmal Fahrrad- und Rollerfahrer.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen