piwik no script img

Unterm Strich

Ein bislang unveröffentlichtes Werk des 1995 gestorbenen Dramatikers Heiner Müller ist in der neuesten Ausgabe der Berliner Zeitschrift Theater der Zeit abgedruckt. Das aus dem Nachlass stammende Fragment hat den Titel „(Timon) Das goldene Kalb“, sagte der Geschäftsführer der Zeitschrift, Harald Müller. Der Text sei eine Bearbeitung von Shakespeares Drama „Timon von Athen“. Heiner Müller habe das Werk Ende der Fünfzigerjahre begonnen und nicht vollendet. Die in der Zeitschrift auf vier Seiten dokumentierte Szene wird im dritten Band der Müller-Gesamtausgabe des Suhrkamp Verlags erscheinen.

Das Theater an der Ruhr aus Mülheim und das Residenztheater aus München werden bei einem Festspiel in Teheran gastieren. Die von Roberto Ciulli geleitete Mülheimer Bühne wird dort Peter Handkes „Kaspar“ aufführen. Als erstes deutsches Ensemble seit der Islamischen Revolution 1979 war die Bühne aus dem Ruhrgebiet bereits im vergangenen Januar in den Iran gereist. Damals wurden Goethes „Faust“ und der „Pinocchio“ Carlo Collodis gespielt. Theaterchef Roberto Ciulli war anschließend mit einer iranischen Auszeichnung für seine Verdienste um kulturelle Verständigung geehrt worden.

Fusionen jetzt auch bei Kinos? Hans-Joachim Flebbe, Chef der CinemaxX-Kinokette, hat Spekulationen über eine mögliche Übernahme des Konkurrenten UFA nicht vollends abgewiesen. Dem Spiegel sagte Flebbe, „dass momentan alle großen Betreibergruppen in Deutschland intensive Gespräche miteinander führen“. Jeder versuche, die Fixkosten zu senken. „Da tun Allianzen und Partnerschaften nur gut.“

Nach Angaben von Flebbe hatten die deutschen Kinos im vergangenen Jahr 150 Millionen Zuschauer. „Wenn wir die neuen Multiplexe abziehen, bleibt leider ein Rückgang von zehn Prozent“, skizzierte Flebbe die Krise. Großkinos würden aber im neuen Jahr „sicher nicht“ schließen müssen – „die Großen haben einen langen Atem“. Die CinemaxX AG mit Hauptsitz in Hamburg betreibt 23 Multiplexkinos mit 223 Leinwänden sowie 21 traditionelle Kinos mit 42 Leinwänden. Im Jahr 2000 sollen 18 weitere Kinopaläste errichtet werden. Die in Düsseldorf ansässige UFA-Theater GmbH & Co KG hat nach eigenen Angaben rund 430 Kinos in Deutschland.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen