: Fünf bleiben übrig
■ Vorauswahl um den Flughafen ist getroffen: Briten sind aus dem Geschäft
Langsam lichtet sich das Feld. Die Zahl der Bewerber, die sich ein gutes Stück vom Hamburger Flughafen sichern wollen, ist kleiner geworden. „Man hat die Angebote gesichtet und ist jetzt in Gespräche mit den wirklich interessanten Bewerbern getreten“, bestätigte Bernd Meyer, der Sprecher der Wirtschaftsbehörde, einen Bericht der Welt, die von einer getroffenen Vorauswahl gesprochen hatte.
Es geht um maximal 49 Prozent der Anteile an Fuhlsbüttel. Die Bewerbungsfrist war im Herbst abgelaufen. Es hatten sich zahlreiche europäische Flughafengesellschaften für Hamburg interessiert. Einige wie der britische Anbieter BAA oder die Wiener Flughafengesellschaft sind inzwischen so gut wie außen vor. Es spitzt sich jetzt noch auf fünf Bewerber zu.
Noch im Rennen sind die Flughäfen Frankfurt und Kopenhagen, der Essener Bauriese Hochtief, der Aeroport de Paris mit seinem Partner, der Hamburger Vereins- und Westbank, sowie einer neuseeländisch-australischen Bietergemeinschaft. Wobei die Chancen von Hochtief seit dem Berliner Flughafenskandal eher gesunken sein dürften. Gegen die Essener wird ermittelt, weil im Zusammenhang mit der Bewerbung um den Flughafen Berlin-Schönefeld akuter Schmiergeld-Verdacht herrscht.
51 Prozent des Flughafens wird in der Hand der Stadt bleiben, das steht fest – egal, wer den Zuschlag am Ende erhält. Hamburg ist vor allem daher für Investoren attraktiv, weil die Passagierzahlen in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen sind. 9,1 Millionen Fluggäste wurden 1998 gezählt, fast eine halbe Million mehr als noch 1997. Und für das abgelaufene Jahr wird von einer weiteren Steigerung um knapp 400.000 ausgegangen. Die Hälfte von ihnen kommt übrigens aus Hamburg, 30 Prozent aus Schleswig-Holstein und zehn Prozent aus Niedersachsen.
Zudem ist die Stadt dabei, die Infrastrukturwünsche des Flughafens zu erfüllen, und ein Überschuss von 46 Millionen Mark weckt natürlich auch Begehrlichkeiten. Mit dem Flughafen lässt sich richtig Geld machen: Der Wirtschaftssenator spricht daher auch gern vom „Schokoladenstück“. Eine Entscheidung will der Senat im Sommer treffen. Peter Ahrens
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