beiseite: Peinlichkeiten
Hat natürlich immer etwas Peinliches. Von anderen Leuten zu behaupten, dass die nun also wahnsinnig peinlich seien und man selbst natürlich ganz und gar nicht. Trotzdem: Die meisten Leute, die der tip in seiner neuesten Ausgabe in seine Liste der 100 peinlichsten Berliner aufgenommen hat, gehört da zum großen Teil auch irgendwie drauf: Unbedingt musste der Schwadroneur der gut gelaunten Denkfreiheit Cherno Jobatey ganz vorne mit dabei sein (Platz 4. Wir hätten ihn auch gern auf dem Treppchen gesehen). Zustimmen müssen wir auch der Plazierung des Schweißplauderers Hellmuth Karasek als Vizemeister des Berliner Peinlichkeitswettstreits. Die „tristen Royalisten“ um Christian Kracht und Benjamin von Stuckrad-Barre: Platz 6 – kann man so sehen. Und der allgegenwärtige Becker-Clan hat sich Platz 13 redlich verdient. Dass allerdings etwa die Ostschreibmaschine Lutz Rathenow nur Platz 99 erreichte, noch vor Winnie Schäfer, Egon Krenz, Westbam und Marusha, also damit sind wir gar nicht einverstanden. Der Gipfel des Peinlichkeitsunsachverstandes ist allerdings Platz 1: Da haben die peinlichen Tabellenzusammensteller vom tip doch tatsächlich Dr. Motte aufgestellt. Und da müssen wir nun leider sagen, dass das von Peinlichkeitsachunverstand in höchstem Grade zeugt. Dr. Motte ist wirklich genau das Gegenteil eines peinlichen Menschen, Dr. Motte ist seit Jahren der geweihte Hohepriester der Peinlichkeiten dieser Stadt. Wie kann man jemand, der so selbstbewusst peinlich ist, für einen peinlichen Menschen halten?
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