Antworten auf Letzte Fragen

Was wünschen sich Sternschnuppen, wenn sie sich begegnen? (24. 12. 99)

Wir wissen leider nicht, was sich Sternschnuppen wünschen, wenn sie sich begegnen, aber wenn du das nächste Mal eine siehst, dann wünsch dir doch einfach, dass du erfährst, was sie sich wünschen.

Gudrun Merkle & Fritz Mielert,

Stuttgart

Dass es bei ihnen funkt.

Janek Budde, Dransfeld

Sternschnuppen sind zu Stein gewordener Altruismus (eine Art fliegende Mutter Teresa) und somit wunschlos glücklich. Es ist ihnen daher völlig schnuppe, dass ihre kurze Existenz ihnen kaum Zeit für Kaufhausbummel u. Ä. lässt. Die Begegnung zweier Sternschnuppen verläuft entweder höflich-unverbindlich („Guten Tag!“, „Guten Weg!“) oder endet erotisch in einer glühenden Verschmelzung.

Stephan Baerwolff, Jork

Gar nix, das ist ihnen ziemlich schnuppe. Katrin Johansen

Die eine „Schwindelfreiheit“, die andere „ein Bungeeseil“.

Ellen Bonte, Münster

Dass sie von nun an immer zusammenbleiben. Teetje Stark, Bonn

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Müssen Sportredakteure sportlich sein? (24. 12. 99)

Leider, liebe Fragestellerin, muss ich mit einer Gegenfrage antworten: Findest du Töpperwien sportlich, oder sieht er nicht eher wie die etwas verunglückte Reinkarnation von Marty Feldman aus? Also zum Thema „sportlich sein“: Besser wär’s – geht aber auch ohne. Jan Dörpel, Wiesbaden

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Warum fliegen Fledermäuse nur nachts? Mit ihrem Navigationssystem könnten sie doch auch tagsüber fliegen. (24. 12. 99)

Das Navigationssystem der F. führt zu sehr uneleganten Flugbewegungen. Das sehen die F. auch selber so und schämen sich deshalb so sehr, dass sie lieber nur nachts fliegen. Und das ist auch besser so. Wegen ihrer unvorhersehbaren abrupten Richtungswechsel würden die F. nämlich in der Hauptverkehrszeit eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellen. Ähnlich wie die Autofahrer aus dem Landkreis Offenbach. Außerdem wissen die F. gar nicht, dass sie nachts fliegen. Sie können nämlich nicht sehen.

Volker Brieda, Kassel

Man darf sich da keine Illusionen machen. Ich wünschte auch, die Antwort wäre positiver. Tatsache ist jedoch, dass es diesen eingebildeten Winzlingen nicht alleine reicht, dass sie im Gegensatz zu herkömmlichen Mäusen überhaupt fliegen können. Nein, sie müssen auch noch groß raushängen, dass sie es sogar im Dunkeln beherrschen. Harry Mangold

Da ihre Lieblingsspeise Nachtfalter sind, wären sie schön blöd, tagsüber herumzufliegen.

Gerd Neurath, Saarbrücken

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Wie kann man links und rechts allein mit Worten erklären (ohne dies räumlich anzuzeigen)? (18. 12. 99)

Links und rechts sind keine absoluten räumlichen Attribute, sondern relative Angaben, die sich auf die augenblickliche Position und körperliche Ausrichtung eines Betrachters beziehen. Ursprünglich kennzeichnen sie die Geschicklichkeit der beiden Körperhälften (bei der Majorität der Rechtshänder): die linke („linkische, ungeschickte“) und die rechte („richtige, starke“). Diese wertende Bedeutung von „links“ und „rechts“ ist aber weitgehend untergegangen: Wir finden sie noch in Ausdrücken wie „der rechte Mann für diesen Job“ oder „ein linker Typ“.

Im Prinzip handelt es sich also um Namen für unsere Körperhälften, und diese dienen dann als Grundlage für die räumliche Referenz. Wenn ich sage: „Guck mal nach rechts“, dann heißt das eigentlich: „Guck mal in die Richtung deiner geschickten Körperhälfte“ (Linkshänder umgekehrt).

Die allgemeine Definition von links und rechts lautet demnach: Links bzw. rechts von der gegebenen Position und Ausrichtung eines Beobachters liegt alles, was dieser sieht, wenn er in die Richtung derjenigen Körperhälfte blickt (bzw. seinen Körper ausrichtet), die bei der Majorität der Menschen die ungeschickte bzw. geschickte ist.

(Übrigens wurde die doppelte Bedeutung von links und rechts auch benutzt, um die frühen sozialistischen Parteien zu diskriminieren: Die Abgeordneten wurden in den ersten Parlamenten auf die räumlich linke Seite gesetzt, um sie als „Linke“ im abwertenden Sinne bezeichnen zu können. Dieser Begriff ist dann hängen geblieben). Jan Restat, Bremen

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Warum gehen Glasmurmeln nicht kaputt, wenn sie herunterfallen, wie alle anderen Sachen aus Glas? (18. 12. 99)

Murmeln sind nicht einfach normale Sachen aus Glas. Es handelt sich dabei um Eier von Elfen. Die Elfen wissen, dass ihre Eier den Menschen gut gefallen, und weil Elfen sehr freundlich sind, überlassen sie sie den Menschenkindern zum Spielen. Vorher aber schützen sie sie mit einem Zauber vor dem Kaputtgehen; schließlich wollen Elfen ja auch Kinder haben. Wenn also mal eine Murmel spurlos verschwindet, ist das kein Zufall, sondern dann ist daraus eine kleine Elfe geschlüpft.

Thomas Mahn, Wehrheim

Wozu soll ich mir mein Hirn auf der Suche nach einer Erklärung zermartern: Bestimmt kennt doch Steffen Sachtleber wieder eine Formel [Gummibärchenfrage, 6. 11. 99], die ihr dann fehlerhaft abdruckt [13. 11.], woraufhin er eine Korrektur fordert [27. 11.], woraufhin ihr euch nochmals erfolglos bemüht [4. 12.], woraufhin andere LeserInnen ein Foto von ihm fordern [11. 12.], woraufhin er von Paparazzi verfolgt wird und einen Nervenzusammenbruch erleidet [danach]. Gibt es eigentlich psychosoziale Beratungsstellen, an die sich solche „Letzte Fragen“-Opfer wenden können?

Stephan Baerwolff, Jork

[Natürlich: die Letzte-Fragen-Redaktion – d. Red.]