Vor zehn Jahren

Man müsse an die „Quelle der Zuwandererströme heran“, meinte Sozialsenator Henning Scherf vor zehn Jahren. 1989 waren über 8.000 Aus- und Übersiedler aus Osteuropa nach Bremen gekommen, die nach dem Vertriebenen-Gesetz als „Deutsche“ hier ein Bleiberecht hatten und versorgt werden mussten. Die meisten davon kamen aus Polen, 90 Prozent kamen mit Touristenvisum und beantragten dann hier den Vertriebenen-Ausweis. Bei enger Auslegung des Gesetzes, so Scherf, würden 40 Prozent der Ankömmlinge den begehrten Vertriebenen-Ausweis nicht bekommen. Vor 1989 hatten die bundesdeutschen Behörden sich eine großzügige Praxis angewöhnt, weil kaum einer aus dem Ostblock rauskam.