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„Theater istwie Pudding essen“

Thomas Langhoff (61), Intendant des Deutschen Theaters: „Wenn ein neues Theater öffnet, erwartet man natürlich das Beste. In der Berliner Theaterlandschaft war das schon lange notwendig. Zuletzt hatten nur wir einen klassischen Repertoirespielplan mit den Stücken der Gegenwarts- und Weltliteratur.

Diese Konkurrenzlosigkeit war für uns nicht gut, und sie war für Berlin nicht gut. Dass es in Berlin spannend und aufregend wird, kann man nur hoffen. Um den glänzenden Theatermann Claus Peymann herum versammeln sich tolle Leute.

Dass die Eröffnung mit meinem Freund George Tabori vonstatten geht, ist natürlich eine Sache, der ich enormes Glück wünsche. Gleichzeitig an Brecht zu denken ist eine glänzende Grundidee. All diese Prämissen finde ich gut und richtig, aber – nach dem Marx-Wort, das Brecht so geschätzt hat – der Pudding erweist sich erst beim Essen.

Ich glaube nicht, dass das Berliner Ensemble an die alte Tradition anknüpfen kann und muss. Brecht war der Vorreiter in einer bestimmten Zeit, beim geistigen Wiederanfang nach dem Faschismus.

Das lässt sich so nicht wiederholen. Wenn man von dem Willen und der Besessenheit von Brecht etwas übernimmt, das wäre schon sehr gut.“

Peymann über Langhoff: „Das Deutsche Theater war in den letzten Jahren immer gut. Trotzdem ging man aus den Vorstellungen mit dem Gefühl raus, man hätte erst gar nicht hingehen müssen. Ich mag auch kein sentimentales Abschiedsgefasel, wie man es von Langhoff hört. Was ist denn Berlin ohne seine Theater? Eine Betonwüste, eine lächerliche, renovierungsbedürftige Häuseransammlung.“ Foto: O. Jandke

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