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Wer kommt, wenn Wolfgang Schäuble stürzt? Ein großes schwarzes Loch? Sechs Kandidaten für die Nachfolge im taz-Test

Roland Koch. Mit seiner Unterschriftenaktion gegen das neue Staatsbürgerschaftsrecht hat er die CDU Anfang 1999 kampagnenfähig gemacht. Er hat die Wahl in Hessen gewonnen und machte die Mehrheit der SPD im Bundesrat zunichte. Aber das war’s dann schon. Seitdem sieht Koch wieder älter aus, als er in Wahrheit ist. Außerdem ist er im eigenen Spendensumpf versunken. taz-Urteil: Erbarme, die Hesse komme!

Jürgen Rüttgers. Er ist das jüngste Opfer Helmut Kohls. Seit dem Gerücht, er wolle auf Geheiß des Exkanzlers gegen Schäuble im Kampf um den CDU-Vorsitz antreten, ist Rüttgers erledigt. Und so sieht er auch aus: blass, verängstigt, sorgenzerfurcht. Ihn hat der Kuss des Todes ereilt. Die Wahlen in Nordrhein-Westfalen hat er auch schon verloren. taz-Urteil: Absteiger – zusammen mit Borussia Dortmund.

Helmut Kohl. Der ehemalige CDU-Vorsitzende hat auch schon mal Bargeld im Koffer durch die Gegend getragen. Er weiß also genau, was in der jetzigen Situation zu tun ist: schweigen, aussitzen, Ehrenworte abgeben. Außerdem hat er vorausgesehen, was passieren wird. Vor Wochen drohte er seiner Partei: „Ihr werdet schon sehen, wer übrig bleibt.“ Eben: Kohl. taz-Urteil: Steher. Der alte ist der neue Chef.

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