: „Zuckerfest“ im Rathaus
■ Scherf lud die Bremer Muslime zum Ende des Ramadan ein
Zu einem Neujahrsempfang besonderer Art hatte Bremens Bürgermeister Henning Scherf gestern eingeladen: Zum Ende des Rama-dan waren alle Muslime zum „Zu-ckerfest“ eingeladen. 17.30 Uhr sollte es eigentlich anfangen, kurz vor sechs standen ca. 250 Männer, Frauen und Kinder immer noch gesellig in der festlichen Oberen Rathaushalle: Scherf ließ es sich nicht nehmen, im Kreis zu gehen und jeden persönlich mit Handschlag und ein paar Worten zu begrüßen. Die Einladung ins Rathaus, die nun zum dritten Mal ausgesprochen worden ist, empfinden die Muslime als Würdigung, die persönliche Begrüßung unterstreicht das. Ein paar schwarze Muslime stehen mitten im Festsaal zwischen den türkischen Rauschebärten und den Kopftüchern.
„Ich freue mich, dass Ihr alle gekommen seid“, beginnt Scherf dann durch das Mikrophon den kleinen Festakt – „in unser schönes Rathaus“. Im Gobelin-Zimmer sind Teppiche zum Beten ausgelegt. Scherf liest zwei Suren vor: „Allah vergibt fürwahr alle Schuld. Er ist der Allverzeihende.“ Solidarität, Barmherzigkeit.
Nach den kurzen Reden – der Immam aus Bremerhaven war da, aus Hannover der türkische Vizekonsul – geht es dann zum geselligen Teil über und zum eigentlichen „Zuckerfest“: Im Festsaal süße Säfte und ein Schololaden-Buffet für die Kinder. „Bist du kein Türke?“ fragt ein Junge. K.W.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen