Unterm Strich
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Sie wollen nicht, dass über sie geschrieben wird. Und gelesen schon gar nicht: Rechtsradikale Kampftruppen haben schon im Vorfeld eine Lesung in Leipzig durch massive Drohungen verhindert. Heute sollte eigentlich Helmut Schödel aus seinem Buch „Die Sehnsucht nach der Schande“ lesen. Schödel schildert darin die Ergebnisse seiner Recherchen unter rechtsradikalen Jugendlichen in Ostdeutschland. Seit dem Bekanntwerden des Lesetermins wird der Veranstalter, das Leipziger LOFFT-Theater, von einer Kampftruppe bedroht. Die Lesung wurde bis auf weiteres verschoben. Es ist zu befürchten, dass die Vereinigung plant, dieLesung mit Gewalt zu stören. Das LOFFT-Theater und der Autor Helmut Schödel möchten sich durch die Gewaltandrohung nicht erpressen lassen und sind sich einig, dass die Veranstaltung stattfinden soll. Sie möchten jedoch zum jetzigen Zeitpunkt mit der Lesung und Diskussion keine Plattform für radikale Gruppierungen bieten, denn dies würde dem Anliegen ihrer Arbeit absolut widersprechen, ließen sie mitteilen.

Das Buch „Die Sehnsucht nach der Schande“ (erschienen im Oktober 1999 im Goldmann Verlag) wirft die Frage auf, wer die Jugendlichen sind, die sich rechtsradikalen Gruppierungen anschließen, welche Motive sie zu Gewalt und zur Ablehnung demokratischer Grundwerte bewegen. Da ein Teil der Recherchen in Leipzig stattgefunden hatte, war geplant, das Buch dort vorzustellen und das Thema nach der Lesung zu diskutieren. Jetzt soll der Versuch unternommen werden, ein Klima zu schaffen, das eine kontroverse Diskussion ermöglicht. Sobald dies nach Einschätzung Helmut Schödels und des LOFFT-Theaters gegeben ist, wird ein neuer Termin für die Lesung bekannt gemacht.

Könnte man auch mal die Kommissare Stoever und Brockmoeller hinschicken, dass die da mal gründlich aufräumen. Und wenn dann aufgeräumt sein wird, in Leipzig, dann könnten sie mit ihrem Polizeiorchester ein schönes, ungestörtes Stoever-Brockmoeller-Gesangskonzert geben. Mit so grünweißen Polizeiluftballonschwadronen, die dann auf sie und das Publikum hinabschweben und sie unter sich begraben. Wie beim „Tatort“ am letzten Sonntag zum Beispiel.

Das erzählen wir hier jetzt natürlich nicht einfach so, sondern aus einem gezielten, aktuellen, brisanten Anlass heraus: Denn die Telekom-Schwadroneure und „Tatort“-Kommissar-Darsteller Manfred Krug und Charles Brauer erzielen mit ihrer jüngst veröffentlichten CD „Tatort – Die Songs“ gigantische Erfolge. Schon drei Tage nach Veröffentlichung sind die CDs in aller Welt ausverkauft, und die beiden stehen mit ihren 14 Songs aus 14 „Tatort“-Folgen sogar an der Spitze der Trendcharts, wie man hört.