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Energie aus dem Meer

Kassel (AFP) – Das weltweit erste große Meeresströmungskraftwerk soll im kommenden Herbst vor der britischen Küste Cornwalls gebaut werden. Wie die Universität Gesamthochschule Kassel (GhK) mitteilte, soll dabei nicht die Kraft der Wellen oder der Tidenhub, sondern erstmals in kommerzieller Größenordnung die Strömung am Boden des Meeres ausgenutzt werden. Mit allen Technologien zusammen könnte nach Einschätzung von Experten „das unerschöpfliche Energiepotenzial des Meeres den gesamten Energiebedarf der Welt decken“, erklärte der Physiker am GhK-Institut für Elektrische Energietechnik, Jochen Bard. Nach Angaben der Kasseler Uni soll das auf 350 Kilowatt ausgelegte Strömungskraftwerk „fast wie eine Windkraftanlage“ aussehen, allerdings „erheblich kompakter“. Zudem drehten sich die Rotorblätter rund zehn Meter unter der Wasseroberfläche, weshalb das Landschaftsbild nicht beeinträchtigt werde. Europaweit seien nach einer ersten Studie schon über 100 Standorte bekannt, die sich für Meeresströmungskraftwerke eigneten. Diese könnten 12.000 Megawatt Strom produzieren, so viel wie zehn Atomkraftwerke vom Typ Biblis. Die deutschen Küsten seien in der Studie noch nicht untersucht worden, auch in der Ostsee seien aber ausreichende Strömungsgeschwindigkeiten denkbar, sagte Bard. Die Erwartungen an die Pilotanlage seien daher groß. Bard betonte: „Wenn sich die Technik bewährt, könnte ein riesiger neuer Markt entstehen.“

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