: Das Aus lässt sich bitten
■ Regierung und Betreiber: Transrapid-strecke Hamburg-Berlin nicht abgeschrieben
Die Bundesregierung und das Transrapid-Konsortium haben ges-tern klargetellt, dass die umstrittene Strecke Hamburg-Berlin weiter Grundlage der Gespräche sei. Ein endgültiges Aus sei keineswegs beschlossen. Für die kommende Woche wird ein Spitzentreffen von Bund, Bahn und Industrie erwartet, wo über die weitere Zukunft des Milliardenprojekts entschieden werden soll.
Bundesverkehrsminister Reinhard Klimmt (SPD) dementierte einen Bericht des Handelsblatts, wonach die Bundesregierung die Strecke zwischen Berlin und Hamburg endgültig aufgegeben habe und mit den Ländern nach einer neuen Referenzstrecke suche. Ähnlich äußerte sich ein Sprecher des Hersteller-Konsortiums Transrapid International, Peter Wiegelmann. „Berlin-Hamburg ist nach wie vor das aktuelle Projekt und ist auch realisierbar.“
Die Magnetschnellbahn-Planungsgesellschaft erklärte in Schwerin, es gebe weder offizielle noch inoffizielle Hinweise, dass sich die Gesellschafter auf ein Aus der Strecke verständigt hätten. Nach rund fünf Jahren stehe die Planfeststellung von Hamburg-Berlin kurz vor dem Abschluss. Noch im Januar werde der erste von insgesamt 20 Planfeststellungs-Beschlüssen erwartet. Bis zum Sommer dieses Jahres könne etwa die Hälfte der Strecke baureif sein.
Ungeachtet der Dementis gilt das Aus für den Bau der 292 Kilometer langen Strecke Berlin - Hamburg als wahrscheinlich. Schon seit Tagen werden intern alternative Strecken ausgelotet. Allerdings sind das deutlich kürzere, etwa Flughafenanbindungen, für die der Transrapid eigentlich nicht konzipiert ist und wo er kaum die möglichen 400 Stundenkilometer fahren könnte. lno
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