: Ölpest-Tanker transportierte Chemieabfälle
Labor: Aus Schiffswrack entweicht nicht nur Öl, sondern auch Industriegift
Paris (taz) – „Hochgradig krebserregend“ nennt das private französische Chemielabor Analytika die Mineralölreste, die aus dem am 12. Dezember in zwei Teile gebrochenen Wrack der „Erika“ seither an die südbretonischen Küsten gespült werden. Bei dem transportierten Produkt handele es sich nicht – wie von TotalFina behauptet – um schweres Mineralöl vom Typ zwei, sondern um giftige Industrieabfälle, die laut europäischer Gesetzgebung in unmittelbarer Nähe ihrer Entstehung vernichtet werden müssten.
Laut Chemiker Bernard Talliez von Analytika, der die Probe untersucht hat, handelt es sich um Überreste aus der Verarbeitung von Mineralöl. Ihre Vernichtung sei in Italien, wohin die „Erika“ bei ihrer Havarie unterwegs war, billiger als in Frankreich, wo die Zerstörung dieses Industriemülls 1.500 Franc (ca. 450 Mark) pro Tonne koste. Für die zahlreichen Helfer, die seit eineinhalb Monaten die immer neu an die Küsten schwappenden Ölreste einsammeln und von den Felsen und Kieseln kratzen, bestünde akute Gesundheitsgefahr, warnte Talliez. Ende vergangener Woche trieb eine große Flut jede Menge Mineralölreste aus der „Erika“ an die bretonische Küste. Der Konzern TotalFina, der die „Erika“ gemietet hatte, bestreitet die Vorwürfe von Analytika. dora
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen