■ Lokalkoloratur:
Ob ers noch auf der Bank erlebt? Hoffentlich. Am 2. September kommt die deutsche Fußball-Nationalelf nach Hamburg zum Länderspiel gegen die Griechen, und es wäre jammerschade, wenn da, wo Uli Stielicke jetzt noch hockt, ein anderer säße. Keiner kann die Lücke, die Vorgänger Rainer Bonhof als Phrasen dreschender Bundestrainer-Assi hinterlassen hat, schließlich so kongenial ausfüllen wie er. Keiner kann die notwendigen messerscharfen Analysen in der Halbzeitpause – „Ja gut, wir haben nicht aggressiv genug den Zweikampf gesucht“, „ja, gut, wir haben in den ersten Minuten den Gegner an sich beherrscht, aber dann uns zu sehr versteckt“, „ja, gut, wir müssen schneller von hinten raus spielen, das Mittelfeld überbrücken“ – so glaubhaft vermitteln wie dieser Musterschüler, der alle Redewendungen aus dem Buch „Wie werde ich Heribert Fassbender?“ auswendig gelernt hat. Dieses Pendant zum geföhnten Kopf Erich Ribbeck, es würde uns fehlen. aha
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