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Fünf Kilometer langer Trauerkonvoi für getöteten Taxifahrer

Drei Tage nach der tödlichen Messerattacke auf einen Taxifahrer in Bremen haben Kollegen mit einem Trauerkonvoi des Opfers gedacht. Fast 200 Taxen setzten sich am Donnerstagmittag in Bewegung und fuhren – eskortiert von der Polizei – langsam von der Innenstadt nach Bremen-Nord. Dort hatte der 62- Jährige seinen letzten Fahrgast, vermutlich den Mörder, aufgenommen.

Der pensionierte Briefträger ist das erste Todesopfer in der Geschichte der Bremer Taxen nach dem Krieg. Nicht nur Kennzeichen der Hansestadt sind zu lesen, 20 Bremerhavener und Taxen aus Hamburg, Hannover, Dortmund und Düsseldorf schließen sich dem Trauerzug aus Solidarität an. Die Polizei hat bislang keinen Hinweis auf den Täter.

Bis sich der Konvoi im dicht befahrenen Stadtgebiet endlich formiert hat, geht es im Funkverkehr auf Kanal 5 hektisch zu. „Fahrt zu, bleibt zusammen, niemanden dazwischen lassen“, kommen die Anweisungen aus der Zentrale. „Ihr müsst über die roten Ampel fahren, und Müllwagen brauchen wir wirklich nicht im Konvoi“. Doch nach einiger Zeit herrscht Funkruhe – alles läuft wie geplant. An einer Sammelstelle für Taxis in Bremen-Nord stehen neben der Familie des Opfers viele Bürger der Stadt. Sie kannten den Getöteten – jahrelang war er ihr Postbote. Der Konvoi war fast fünf Kilometer lang.

Vera Jansen, dpa

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