: Zu wenig Platz für Obdachlose
■ Stadtteilinitiative fordert: Steg soll Winter-Café im früheren Hafenkrankenhaus mehr Räume zur Verfügung stellen
Die Stadterneuerungsgesellschaft Steg soll dem Obdachlosen-Treff auf dem Gelände des ehemaligen Hafenkrankenhauses für den Rest des Winters zusätzliche Räume zur Verfügung stellen. Das hat die Initiative „Ein Stadtteil steht auf“ gefordert und Stadtentwicklungssenator Willfried Maier (GAL) um Unterstützung gebeten. Das „Winter-Café“ sei häufig überfüllt, argumentiert die Ini. Der Senator lehnte ab.
An Wochenenden kämen oft mehr als 100 arme und obdachlose Menschen, berichten Holger Hanisch und Günter Pingel von der Stadtteilinitiative. Dabei seien nur 50 Sitzplätze in dem Café im ersten Stock des Hauses fünf vorhanden. Die Ini bat deshalb die Steg, der das ehemalige Hafenkrankenhaus zum 1. Dezember vom Landesbetrieb Krankenhäuser übertragen wurde, für den Rest des Winters die leerstehenden Räume im Erdgeschoss zu öffnen.
Die Steg sperrt sich: Erst im Januar sei man der Ini entgegengekommen und habe ihr die 90 Quadratmeter des Cafés weiterhin für eine symbolische Miete von 250 Mark im Monat überlassen. „Man verhandelt, hält das schriftlich fest und dann kommen immer neue Forderungen“, ärgert sich Steg-Sprecher Rüdiger Dohrendorf. Die 90 Quadratmeter seien außerdem doppelt soviel wie ursprünglich gedacht – ein Argument, mit dem auch der Stadtentwicklungssenator die Forderung nach weiteren Räumen zurückweist.
Holger Hanisch dagegen findet, die Steg sollte der Ini die Miete ganz erlassen. Schließlich leiste „Ein Stadtteil steht auf“ in dem Café ehrenamtliche Arbeit. knö
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