piwik no script img

Ein Fall für De Niro

Wenn das Böse unter der dünnen Decke der Zivilisation hervorbricht: Robert De Niro braucht dafür keine Haie, keinen Dschungel und auch keine in sich zerstrittene Love-and-peace-Community. In Martin Scorseses „Cape Fear“ zeigt er verweichlichten Anwälten und ihren Töchtern, wo’s langgeht: Der italoamerikanische Körper als Kampfmaschine und Racheinstrument der Underdogs. Mit diesem Körper hätte er in „The Beach“ wahrscheinlich den Monsterhai gespielt. Noch wahrscheinlicher aber würde er Leonardo zum nicht existierenden Müll der blitzsauberen Hippie-Community werfen, die französische Zicke Virginie Ledoyen mit S/M-Handschellenspielchen verführen und mit dem Haschvorrat der Insel Halligalli machen (vergleichen Sie die Muskeln, vergleichen Sie die Tattoos). Das wäre böse, nicht bloß schlecht gelaunt.

Foto: aus „Hommage an De Niro“, Jovis Verlag

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen