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Nigers langerWeg zur Demokratie

Niger, einst der unterentwickeltste Teil von Französisch-Westafrika, ist heute ein Vorreiter in Sachen Demokratisierung. Das war nicht immer so: Nach der Unabhängigkeit 1960 etablierte sich zunächst ein rigides Einparteienregime und ab 1974 eine Militärdiktatur – zunächst unter Seyni Kountché und nach dessen Tod 1987 unter Ali Saibou. 1991 gab Saibou die Macht an eine zivile Übergangsregierung ab, die 1993 freie Wahlen organisierte. Der neue gewählte Präsident Mahamane Ousmane verlor aber schnell seine Parlamentsmehrheit und musste mit der Opposition regieren. Die daraus folgende politische Lähmung beendete das Militär im Januar 1996 per Putsch. Der neue Militärmachthaber Ibrahim Baré Mainassara („IBM“) ließ sich noch im selben Jahr mit vermutlich gefälschten Präsidentschaftswahlen im Amt legitimieren. April 1999 wurde er von seiner eigenen Garde getötet. Neuer Machthaber wurde Gardistenchef Daouda Mallam Wanké. Er versprach die Rückkehr zu einer richtigen Demokratie. Im November 1999 fanden neue freie Wahlen statt, die der jetzige Präsident Mamadou Tandja gewann.

Der Militärputsch von April 1999 und die Demokratisierung werden in Westafrika in eine Reihe gestellt mit ähnlichen Ereignissen in Guinea-Bissau und der Elfenbeinküste. Auch in diesen Ländern wurden 1999 ungeliebte Präsidenten von der Armee gestürzt. In Guinea-Bissau hat das Militär wie in Niger die Macht bereits an eine gewählte Zivilregierung abgegeben, in der Elfenbeinküste ist dies für Oktober angesetzt. D. J.

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