piwik no script img

Zweifel am Gutachten

Vier Staaten schicken Stellungnahmen zu Pinochet-Gesundheitsbericht an London

London/Bern (epd/AP/dpa) – Im Fall des chilenischen Ex-Diktators Augusto Pinochet wird bald eine endgültige Entscheidung über seine Freilassung erwartet. Nach Presseberichten von gestern will der britische Innenminister Jack Straw seinen Beschluss morgen bekannt geben, wenn die Stellungnahmen der um eine Auslieferung Pinochets ersuchenden vier Staaten fristgemäß eingegangen sind.

Die Schweizer Behörden halten nach Prüfung des Gutachtens an ihrem Auslieferungsgesuch fest. Bern ließ dem britischen Innenministerium eine entsprechende Stellungnahme zukommen. Auch Spanien zweifelt weiterhin das Gutachten zu Pinochets Gesundheitszustand an. Nach Informationen des BBC kämen sechs Ärzte, die das Gutachten im Auftrag der spanischen Regierung geprüft hätten, teilweise zu anderen Schlussfolgerungen. Die vier britischen Ärzte, die das Gutachten erstellt hatten, hatten Pinochet Prozessunfähigkeit wegen fortgeschrittener Hirnschäden bescheinigt. Französischen Justizkreisen zufolge will ein französischer Untersuchungsrichter Pinochet von eigenen Ärzten untersuchen lassen. Auch Belgien übergab den britischen Behörden fristgemäß seine Stellungnahme zum medizinischen Gutachten. Dies bestätigte die Brüsseler Staatsanwaltschaft ohne Angaben zum Inhalt.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen