piwik no script img

Werder selbstbewusst zu Arsenal

■ Kein Firlefanz bei der heutigen Mannschafts-Aufstellung in Highbury/Rade Bogdanovic soll für den verletzten Claudio Pizarro auflaufen

„Keine Angst vor großen Namen.“ So lautet das Motto beim SV Werder Bremen vor dem heutigen Viertelfinal-Hinspiel im UEFA-Cup-Wettbewerb beim FC Arsenal London. „Wir freuen uns, dass wir gegen eine so starke Mannschaft spielen dürfen. Verstecken werden wir uns nicht, sonst werden wir vielleicht abgeschossen“, erklärte gestern Werder-Trainer Thomas Schaaf in der so genannten „Blauen Stunde“ auf dem Bremer Flughafen. Das Werder-Team strotzt nach den jüngsten Erfolgen im UEFA-Cup und der 5:2-Packung gegen den SC Freiburg in der Bundesliga vor Selbstbewusstsein.

Dennoch hat Schaaf vor dem heutigen Treffen (21.00 Uhr/DSF) einige Sorgen. Sein „Paradesturm“ mit Claudio Pizarro und Ailton wurde durch eine Verletzung des Peruaners gesprengt. Pizarro machte dennoch den Flug auf die Insel mit, sein Einsatz im Rückspiel ist fraglich. „Wir vertrauen Ailton. Er wird sich auch mit seinem neuen Partner Rade Bogdanovic verstehen“, meinte Schaaf. Der Serbe soll die vakante Stelle im Angriff einnehmen.

„Das wird ein verdammt schweres Spiel. Dafür brauchen wir auch das Selbstvertrauen in die eigene Leistung. Bei der Aufstellung wird es keinen Firlefanz geben“, erklärte der Bremer Coach. Er hat den FC Arsenal beobachten lassen, sich Video-Aufzeichnungen angesehen und Tipps vom ehemaligen Werder-Profi Karlheinz Riedle eingeholt. „Der Arsenal-Platz hat die kleinsten Maße der Liga. Das Pub-likum sitzt eng am Spielfeld. Wenn die Mannschaft ins Rollen kommt, gibt es kaum ein Halten“, charakterisierte der jetzt in Diensten vom FC Liverpool stehende frühere Werder-Torjäger die besondere Highbury-Stimmung.

Während der verletzte Pizarro als Tourist die Reise mitmachte, flog Dieter Frey zu einer Knieoperation in die USA. Er will sich beim Spezialisten John Steadman das rechte Kreuzband zusammenfli-cken lassen. Über einen Einsatz von Bernhard Trares wird erst heute entschieden. Der Abwehrspieler hofft, dass bis dahin seine Fleischwunde am Schienbein restlos abgeheilt ist. Die Wadenzerrung bei Andreas Herzog ist dagegen abgeklungen. Besonders motiviert dürfte Torsten Frings sein. Er wird voraussichtlich zum Aufgebot für das Länderspiel gegen den WM-Dritten Kroatien am 29. März gehören.

„Bei Arsenal stehen einige Hochkaräter im Team“, erklärte Frings. Für den A 2-Nationalspieler stand aber auch fest: „Wir fahren nicht nach London, um wie in Lyon zu verlieren. Wir streben ein Unentschieden an.“ Ob dies die französischen Weltmeister Emmanuel Petit und Thierry Henry oder die Niederländer Dennis Bergkamp und Marc Overmars zulassen, bleibt abzuwarten. Im Angriff der Briten gilt der Nigerianer Nwankwo Kanu als gefährlichster Stürmer. Englands Nationaltorhüter David Seaman ist wieder fit und soll der Abwehr den nötigen Halt geben.

Hans-Joachim Zwingmann

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

FC Arsenal London: Seaman – Dixon, Keown, Grimandi, Winterburn – Petit, Vieira – Parlour, Overmars – Bergkamp – Kanu

SV Werder Bremen: Rost – Frings, Barten, Baumann, Wiedener – Dabrowski, Eilts, Herzog, Bode – Bogdanovic, Ailton

Schiedsrichter: Claudio Colombo (Frankreich)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen