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Der Einstein des Sex - Leben und Werk des Dr. M. Hirschfeld

D 1999, Regie: Rosa von Praunheim; mit Kai Schuhmann, Friedl v. Wangenheim, Gerd Lukas Storzer u.a.; 100 Min.

Die Amerikaner nannten den Vorkämpfer für ein liberales Sexualrecht, den Sexualwissenschaftler Magnus Hischfeld, den „Einstein des Sex“. In eingängigen Bildern zeichnet Rosa von Praunheim dessen Lebensweg. Der Sohn eines liberalen jüdischen Arztes eröffnet eine Praxis in Berlin und erlebt, wie ein jungen Offizier, der nachts seinen Rat einholen will und den er auf seine Sprechstunde vertröstet, sich umbringt. Grund: Homosexualität.

Fortan widmet sich der Wissenschaftler verstärkt der Sexualforschung. Mit seiner ersten Publikation, “Sappho und Sokrates“, verschreckt er seine Sippschaft, bekommt aber Unterstützung von Gleichgesinnten. Mit einigen Mitstreitern gründet er 1897 das Wissenschaftlich-Humanitäre Komitee (WHK), das sich für eine Entkriminalisierung der Homosexualität und für die Abschaffung des diskriminierenden Paragraphen 175 einsetzt. Im Jahr 1919 eröffnet Hirschfeld das Institut für Sexualwissenschaft. Doch das 20. Jahrhundert war noch nicht reif für tiefgreifende Veränderungen. Die Nazis stürmen schließlich 1933 das Institut. Hirschfeld, inzwischen weltweit anerkannte Koryphäe, sieht das Verbrechen in der Wochenschau eines Pariser Kinos...

Rosa von Praunheim erzählt informativ und berührend. Dabei hält er sich weitgehend an die Fakten, nur die unglückliche Lovestory ist spekulativ, wenn auch wahrscheinlich. Wer also einen typischen schrillen Praunheim-Film erwartet, wird enttäuscht.

Broadway, FT am Friedrichshain, Hackesche Höfe, International, Xenon, Yorck

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