Antworten auf Letzte Fragen
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Wer ist „Bimbam“ und warum ist er heilig?

(11. 3. 00)

Der heilige Bimbam ist der Bruder von Sankt Nimmerlein. Beide sind heilig, weil sie nie gelebt haben und keines Verbrechens schuldig wurden.

anonym

Allgemein bekannt ist die Geschichte vom ungläubigen Saulus, der zum Paulus wurde und als Schutzheiliger der Bekehrten gilt. Weniger bekannt ist die Geschichte des ungläubigen Tempelwächters Simsam, der später zum Schutzheiligen der Verdutzten wurde

Peter Schleuning, Bremen

Das war vor Zeiten der gute Geist der Kirche, der u. a. die kleinen („bim!“) und großen Glocken („bam!“) beschützte und darum auch von jedem angerufen wurde, dewr selbst „großen Bammel“ hatte. Nach der Säkularisation wendet man sich diesbezüglich eher an den Heiligen mit Namen „Strohsack“.

Uta Eckensberger, Saarbrücken

Helmut würde sagen: „Wem sein Bimbes heilig ist, muss damit nicht gleich an der großen Glocke (resp. „Bimbam“) herumklöppeln.“

Gerd Neurath, Saarbrücken

„Heiliger Bimbam“ ist die Verballhornung eines Fluches, den vor geraumer Zeit der Vorsitzende einer Christenvereinigung ausstieß, als das aus Bimbes (ein künstliches, allseits begehrtes und von vielen als heilig verehrtes Material, das u. a. als Schmiermittel für menschliche Beziehungen fungiert und dem Besitzer Macht und Ehre verheißt ) gebaute Gebäude über ihm zusammenstürzte. Aus Bimbes, vom Vorsitzenden in der für ihn typischen nuschelnden Weise ausgesprochen, wurde im Volksmund Bimbam. Manfred Metz, Berlin

Der „Heilige Bimbam“ ist der Bruder des „Sackl Zement“ und ist deswegen heilig, weil er uns davor bewahrt, Flüche auszustoßen. Im Gegensatz dazu ist der „Sackl Zement“ noch nicht heilig, vielleicht deswegen, weil er nicht so oft „angerufen“ wird wie der „Heilige Bimbam“.

Margot Brünner, Reichertshofen

Aus dem altniederpfälzischen Bimbesman entwickelte sich das neuhochdeutsche Bimbam und bezeichnet eine sakrosankte Führerperson, die in besonders gerissener Weise Geld rafft. Wird von ihren Nutznießern als heilig verehrt. Sabine Tenta, Köln

Der heilige Bimbam ist der Schutzheilige der Glöckner.

Fabian Klasse, Berlin

„Bimbam“ ist der „Herrgottssack“, wie man im süddeutschen Sprachraum weiß, und somit natürlich heilig und darf nicht verflucht werden.

Astrid & Mikey, Sindelfingen

Warum sind Qietschenten gelb? (11. 3. 00)

Ich glaube, das hängt irgendwie mit Herrn Westerwelle von der FDP zusammen.

Gerhard Drexel, Berlin

Auf der anderen Seite des „großen Teichs“, in den USA (bzw. überhaupt im englischsprachigen Raum) weiß man, warum Gelb eine ausgesprochen quietschige Farbe ist: Die englischen Worte „yellow“ (gelb) und „to yell“ (schreien) sind nämlich miteinander verwandt. Sprachwissenschaftler und Zoologen vermuten, dass unsere Vorfahren damit die Schreie beschreiben, die die Badeente (citroënia cv latex) von sich gibt, wenn man ihr auf den Bauch drückt. Da es Entenrassen schon gab, bevor der Mensch in die Badewanne ging, kam es zu der Wortverwandtschaft zum schreienden Gelb. Bei der gezähmten Hausbadeente, auch Quietschente genannt, ist die ursprüngliche Gefiederfärbung erhalten geblieben.

Melanie Filsinger, Hannover

Die Verwandtschaft der Quietschente mit dem norddeutschen Friesennerz fällt dem Betrachter nicht auf Anhieb ins Auge. Trotzdem wurden die ersten Quietschenten aus diesen praktischen Regenmänteln gegossen. Übrigens, nur außen strahlen die Biester gelb, wie der Friesennerz sind sie innen blau. Schon mal eine aufgeschlitzt?

Griseldis Krause, Hamburg

Quietschenten waren als Werbegag eines bekannten Atom-Strom-Anbieters gedacht. Die kuscheligen Küken haben ursprünglich ein braunes Gefieder und sollten die VerbraucherInnen daran erinnern, welche Farbe kostengünstiger Atomstrom hat. Deshalb wurde ein völlig harmloses Gen der Rapsblüte in die Keimzellen eingepflanzt. Leider ist dabei ein folgenschwerer genetischer Defekt aufgetreten. Das weiche Gefieder wird nach den ersten Lebenswochen ölig und härtet schließlich völlig aus. Auch das fröhliche Quaken mutierte zu einem jämmerlichen Quietschen. Als Werbeträger sind Quietschenten jetzt nicht mehr zu verwenden. Die Hersteller verkaufen sie nun, um finanzielle Einbußen minimieren, als „Badezubehör“.

Björn Burghard, Marburg

Warum sich Ernie damals beim Requisitenkauf für eine gelbe Quietscheente entschieden hat, weiß ich leider nicht. Tatsache ist jedoch, dass die enorme Medienpräsenz der gelben Quietscheente zu einer massiven Verdrängung der roten, blauen und grünen Exemplare vom Markt geführt hat – und in der Werbewirtschaft erstmals zaghafte Ideen von „Product-Placement“ aufkeimten.

Peter Woltersdorf, Berlin

Wenn sie braun wären, hießen sie Kackenten. Da sie aber quietschgelb sind, heißen sie Quietschenten.

Andrea Jepsen, Bonn

Jörn Tillinski, Kiel

Ja, würde dir nicht auch die Galle überlaufen, wenn man dir ständig auf dem Bauch rumdrückt?

Uta Eckensberger, Saarbrücken

Warum senken die meisten Menschen den Kopf, wenn sie mit ihrem Handy telefonieren? (4. 3. 00)

Es handelt sich um einen genetisch bedingten Ur-Reflex; i. e. eine Ergebenheitsadresse an das vermeintliche Pleistozän der Telekommunikation, in dem es noch diese seltsamen Telefone mit Schnur gab, über die man stolpern könnte. Martin Zimmer

War im 19. Jahrhundert die industrielle Revolution für die Menschen mit dem Gefühl verbunden, durch die Potenzierung der Muskelkraft mittels Maschinen mächtig zu sein, so ist es im 20. Jahrhundert die Revolution der Medien, die ihm das Gefühl geistiger Allmacht gibt. Gleichzeitig ist dieses Gefühl Religionsersatz … Und seinem Schöpfer tritt der Gläubige in demutsvoller Haltung – also mit gesenktem Haupt – entgegen.

Martin Chall, Braunschweig

Weil das Handy das letzte bisschen Hirn durch das Ohr des Benutzers aussaugt. Das ist bei Handy-Besitzern zwar kein großer Verlust und nicht mit Schmerzen verbunden (No brain, no headache). Weil der Kopf aber schon so hohl ist, wird er durch die Sogwirkung gen Handy gezogen, was wiederum für den unbeteiligten Betrachter wie Kopfsenken aussieht. Barbara Kirsch, Lüneburg

Was ist die letzte Zahl vor unendlich? (4. 3. 00)

Selbst wenn man sich nur auf die ganzen Zahlen beschränkt, gibt es verschiedene letzte Zahlen vor unendlich. Eine ist unendlich - 1. Das stimmt aber nur aus dem Blickwinkel der 0. Von der anderen Seite betrachtet ist es nämlich die unendlich + 1. Außerdem gibt es noch -unendlich. Die beiden letzten Zahlen sind hier -unendlich + 1 und -unendlich – 1. Und zum Schluss gibt es ja noch unendlich Nichts, nämlich 0. Je nachdem, ob man nun von der positiven oder negativen Unendlichkeit schaut, ist die letzte Zahl hier + 1 oder - 1. Vereinfacht gesagt, die letzte Zahl ist 1. Paradoxerweise ist das allerdings schon die erste.

Friedrich Beyer, Zahna

Die letzte Zahl vor unendlich ist Sternzahl. Bernd Stein, Hamburg

Die Ziffer folgt den römischen Zahlen und lautet: I*, also römisch eins vor Unendlich, ähnlich wie die neun als IX (eins vor zehn) dargestellt wird.

Barbara Kirsch, Lüneburg

Unendlich minus 0,0(Periode)1

Susanne Kalkowski, Köln

Warum ist Touché auf der „Wahrheit“ nie witzig? (26. 2. 00

Hi, hi, bisher hat’s anscheinend nur noch keiner gemerkt. Gedankt sei’s dem Heiligen Sankt Lauterbach! Aaaaaber: Touché ist nicht nur nicht witzig, sondern in der Regel ausgesprochen blöd. Noch Fragen? Ein herzhaftes Gähnen von

Andrea Keller, Heidelberg

Tom kann nicht gut zeichnen. Das muss kein Makel sein. Dass auch schlecht gezeichnete Witze ausgezeichnet sein können, beweist zum Beispiel Tex Rubinowitz. (Wobei ich es für möglich halte, daß Tex auch gut zeichnen könnte, wenn er nur wollte.) Aber bei Tom werden die Witze manchmal durch die doofen Figuren verdorben. Diese Knollennasigkeit! Damit meine ich Toms ganzen Stil.

Raoul Mönkeberg, Bonn

Touché ist das Pseudonym für den Bimbeskanzler, der seinen 700 000-Mark-Kredit abarbeitet.

Hartmut Bernecker, Bietigheim

Ach, waren das noch Zeiten, als die dilletantischen Jahrhundert-Aquarelle von Grass anstatt Touché abgedruckt wurden … Das war allemal lustiger als der wissende Schmunzelhumor von TOM. War natürlich zu erwarten, daß die vierzigjährigen Gymnasiallehrer und Kuschel-WG-Bewohner, die sich die Touché-Strips an die Klotür hängen, ganz feinsinnige Antworten schicken – mit tantigen Lebenshilfe-Rezepten, die sie besser ihrer Oma zum nächsten Geburtstag in Reimform schicken sollten. Schmeißt TOM endlich raus und richtet ein Spendenkonto ein, damit er sich ein Liegerad kaufen kann. Darauf kann er dann durch die Stadt fahren und seine ach-so-drolligen Kleinode des Alltags beobachten. Diesmal bitte für ein Geriatriker-Blatt. Julia Waberseck

Karsten Mengler, Trier