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Schießangst bewahrt vor dem Tod

betr.: „In der Bundeswehr grassiert der ,Virus Unsicherheit‘ “, taz vom 15. 3. 00

Die Wehrbeauftragte, noch von der schwarz-gelben Regierung gewählt, malt einen schwarzen Jahresbericht: Nachwuchsprobleme, fehlende Ersatzteile, schlechte Motivation, Resignation, Rechtsextremismus und sexuelle Übergriffe bei den Jungs. Wie wir von der Deutschen Friedensgesellschaft seit Jahren registrieren – das Gejammere um die Bundeswehr ist weder neu noch besonders originell und hat natürlich auch Werbefunktion. Fehlende Ersatzteile heißt doch nur, pumpt noch mehr Geld in die Truppe, dann ist dieser Verein auch besser motiviert.

Der Rüstungsetat beläuft sich seit Jahren nach Nato-Kriterien auf 57 Milliarden Mark, und seit Jahren will und bekommt die Bundeswehr noch mehr Waffen. Zum Beispiel den Eurofighter für mindestens 30 Milliarden, einen Kampf- und Transporthubschrauber für 13 und 15 Milliarden, acht neue U-Boote für 6 Milliarden, 3.000 gepanzerte Transportfahrzeuge für 6 Milliarden usw. Bau und Export der 1.000 „Leopards“ an die Türkei und der „Fuchs“-Spürpanzer an die Emirate sind nur der Gipfel des Rüstungswahns, mit dem die rot-grüne Koalition und die Waffenproduzenten Deutschland und die Welt vollpumpen. Der Bericht von Frau Marienfeld enthält auch Gutes: Resignation, Zynismus, Beziehungsprobleme und sexuelle Übergriffe könnten die Zahl der Kriegsdienstverweigerer noch stärker anschwellen lassen und Frauen von der Bewerbung abhalten. Unsicherheit beim Schießen bewahrt einige Menschen vor Tod oder Verletzung dort, wo deutsche Krisenreaktionskräfte demnächst einfallen. ERNST BUSCHE, Bremen

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