: Kreis und Keller
■ SPD-Personalkarussell rotiert: Stapelfeldt neue Bürgerschaftspräsidentin
Neue Präsidentin der Hamburger Bürgerschaft wird nach Informationen der taz Dorothee Stapelfeldt. Auf die SPD-Parteivize und Parlamentarische Fraktionsgeschäftsführerin einigte sich der „Övelgönner Kreis“, der Geheimrat der Parteilinken, am Mittwoch Abend nach dem Ende der Bürgerschaftssitzung in der Rathaus-Lounge. Gestern Abend beriet das „Kellerparlament“ der Parteirechten über das Thema. Es galt jedoch als unwahrscheinlich, dass eine Gegenkandidatin nominiert würde. Offiziell will der Fraktionsvorstand am nächsten Mittwoch seinen Personalvorschlag veröffentlichen. Bis dahin lehnt Stapelfeldt jede Stellungnahme ab.
Die 43-jährige Kunsthistorikerin soll in der Bürgerschaftssitzung am 19. April die Nachfolge von Ute Pape antreten, die das Amt der Schulsenatorin heute feierlich von ihrer Vorgängerin Rosemarie Raab übernimmt. Raab hatte vor genau einer Woche ihren Rücktritt bekannt gegeben und damit das Personalkarussell in der Hamburger SPD mächtig ins Rotieren gebracht. Denn für Stapelfeldt müssen jetzt gleich zwei Nachfolgerinnen gefunden werden: eine neue Fraktions-Geschäftsführerin und eine stellvertretende Parteivorsitzende. Für beide Ämter, von denen sich die Eimsbüttler Linke trennen muss, kommen aus Gründen des Flügelproporzes nur linke Frauen in Betracht, die allerdings auch von der Rechten für akzeptabel gehalten werden. Als aussichtsreichste Kandidatinnen für das Fraktionsamt werden zwei Abgeordnete aus Nord und Eimsbüttel gehandelt.
Wer für den Posten als Partei-Vize antritt, war gestern noch offen. Der neue Vorstand wird auf dem Landesparteitag am 14. April gewählt. Als Parteichef kandidiert der Altonaer Bundestagsabgeordnete Olaf Scholz, der den amtsmüden Jörg Kuhbier ablösen soll. smv
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