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unterm strich

Unter den deutschen Malern ist Jörg Immendorff der letzte Gesellschaftskritiker. Morgen zeigt Bild, unter den deutschen Zeitungen bekanntlich die letzte gesellschaftskritische, Immendorffs Werk „Mensch 2000“! Auf einer ganzen Seite. Mehr dazu auf der Wahrheit.

Werner Schroeter dagegen ist unter den deutschen Film- und Theaterregisseuren der letzte Gesellschaftskritiker. Heute feiert er, Glückwunsch, seinen 55. Geburtstag. Rainer Werner Fassbinder bekannte einmal, Schroeter sei für ihn der „wichtigste, spannendste, entscheidendste und entschiedenste Regisseur eines alternativen Kinos gewesen“. Und dieses Kino war, natürlich, supergesellschaftskritisch. In anderem Zusammenhang äußerte sich Kurt Masur, Chefdirigent der New Yorker Philharmoniker. In einem offenen Brief warnt er vor einer weiteren Mittelkürzung für die Opernhäuser und Orchester in Berlin. Er rief alle für das Berliner Kulturleben Verantwortlichen auf, nicht kurzsichtig zu handeln. Ein Kritiker der feinen Gesellschaft also.

Und wer war noch mal unter den deutschen Schriftstellern der letzte Gesellschaftskritiker? Gerade haben wir es irgendwo gelesen. Ach, schon vergessen. Aber diese Spalten sind unter den deutschen Kurzmeldungen unbedingt die letzten gesellschaftskritischen. In diesem Sinne!

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