Antworten auf Letzte Fragen

Warum wachsen Haare auf dem Kopf immer weiter, so dass man sie abschneiden muss, und z. B. Schamhaare nicht? (1. 4. 00)

Schamhaare wachsen nicht, weil im Laufe des Lebens die Scham der Menschen nicht wächst, sondern eher weniger wird. Sehr zum Leidwesen der FrisörInnen.

Rainer Eberl, Langen

Das liegt an der frischen Luft. Gewisse Dinge wachsen eben, wenn man sie nur oft genug an die frische Luft lässt. Vermutlich würden auch alle möglichen Körperhaare ständig weiter wachsen, wenn man den ganzen Tag nackt durch die Gegend läuft. Hab’ ich aber noch nicht ausprobiert.

Kai Ortel, Berlin

Wer zuerst kommt, malt zuerst.

Gisbert Zalich, Bremen

Liebe Sarah, bis ein Mensch etwa 12 bis 14 Jahren alt ist, wachsen seine Haare auf dem Kopf mehr oder weniger gleichmäßig schnell. Ab diesem Alter etwa haben manche Haare keine Kraft mehr, weiterzuwachsen. Das ärgert die anderen und sie beginnen, ihre erschöpften Nachbarn wegzujagen: „Wenn ihr nicht mehr wachsen könnt, habt ihr hier nichts zu suchen.“ Voller Scham verkriechen sich des Wachsens müden Haare an einen Ort, wo sie sich vor den Augen der anderen gut verstecken können, nämlich in den Schlüpfer ihres Menschen, der sie von nun an „Schamhaare“ nennt.

Norbert Münst, Wittlich

Weil es oben offenbar viel mehr Blößen zu bedecken gibt.

Frank Romeiss, per E-mail

Es gab vereinzelt Menschen der Frühzeit, deren Schamhaar ununterbrochen weiterwuchs. Diese stolperten jedoch ständig darüber, was tolpatschig aussah oder sie verhedderten sich und blieben irgendwo hängen. Sie wurden daher nicht zur Fortpflanzung ausgewählt. Nur wenigen von ihnen gelang es, ihr Schamhaar in Zöpfen zu tragen, aber auch diese schieden für die Fortpflanzung aus, da sie für das Flechten der Achselhaare auf Hilfe angewiesen waren und damit immer zu spät kamen. Diejenigen mit Scham- und Achselhaarwuchsbremse waren stets schneller und setzten sich durch.

Marianne Link, Heidelberg

Den Ort, an dem Schamhaare wachsen nennt man „Intimbereich“, und da hat niemand herumzuschnippeln.

Christa Boy, Quickborn

Kann man auch liegend vor einem Rätsel stehen? (1. 4. 00)

Klar. Und nicht nur das. Ich zum Beispiel stehe laufend vor Rätseln.

Hermann Krekeler, Hanstedt

Die Frage können nur Menschen beantworten, die von sich behaupten: „Gut hören kann ich zwar schlecht, aber schlecht hören kann ich gut.“

Harald Arens, Berlin

Natürlich kann man. Allerdings muss man zunächst „vor einem Rätsel stehen“ und darf sich dann hinlegen, um liegend vor einem Rätsel zu stehen. Es gibt noch andere Variationen z. B. „knieend vor einem Rätsel stehen“ oder „hüpfend“ u. a.

Harald Arens, Berlin

Gibt es einen Unterschied zwischen uniformierten Uninformierten und uninformierten Uniformierten? (1. 4. 00)

Uninformierte Uniformierte sind oft unheimlich untolerant und uniformierte Uninformierte meinst unglaubliche Unholde.

Peter Woltersdorf, Berlin

Der Unterschied besteht in den uniformen Uniformen.

Gerd Neurath, Saarbrücken

Gibt es noch andere Fragen, die man sich nie stellen würde, gäbe es diese taz-Rubrik nicht?

Felix Holland, Hamburg

Warum wird in den USA bei Hinrichtungen durch die Giftspritze die Nadel vorher desinfiziert? (25. 3. 00)

Wenn die Staatsmacht sich gezwungen sieht, das elementarste aller Menschenrechte mit Füßen zu treten, tut sie dies bewusst mit klinisch gereinigten Füßen, um der Welt zu demonstrieren, dass der „american way of death“ etwas ganz Einmaliges ist.

Uwe Tünnermann, Lemgo

Ordnung muss sein.

Patre Schulz, Frankfurt/Main

Macht der Gewohnheit.

Barbara Kirsch, Lüneburg

In den USA laufen wegen jedem Dreck Schadenersatzklagen. Infiziert nun ein Hinrichtungsscherge den Todeskandidaten beispielsweise mit TBC oder der schwarzen Pest, so könnte es zu einem Regressanspruch aus dem Reich der Toten kommen. Deshalb werden die Nadeln vorher desinfiziert. Also, nicht alles was die Amis machen ist Unsinn.

Lutz Wolter, Wilhelmshaven

Das ist der Galgenhumor der Henker. Felix Beutler, Berlin

Damit sich die Nadel nicht ansteckt.

Christine Böckmann, Luckau

Nachher ist es zu spät

Gerd Neurath, Saarbrücken

Das ist das Zusammenprallen der „Macht des Schicksals“ mit der „Macht der Gewohnheit“.

Uta Eckensberger, Saarbrücken

Wieso gibt es in Indien eigentlich so viele Computerspezialisten? (25.3.00)

So viele sind es gar nicht. Es gibt bloß zu wenig Computer, an die sich setzen könnten.

Evelyn Dudschuß, Rosenfeld

Inder könnten einfach alles. Jeder ist Tischler, Elektriker, Automechaniker oder eben Computerspezialist. Lutz Meier, Berlin

Was ist eigentlich Kunst? (18.3.00)

Kunst ist etwas, wofür mal jemand viel Geld gekriegt hat und wozu nun allwöchentlich eine lange, ausführliche und eingehende Erläuterung veröffentlicht werden muss, damit alle begreifen, was daran denn nun so umwerfend ist (Beispiel: das neue taz-Läyaut).

Gerhard Pauli, per E-Mail

Warum wird „umgekehrt ein Schuh draus“ und was ist es sonst? (11. 3. 00)

Der Ausspruch geht zurück auf die Hersteller leichten Schuhwerks (Mokassins und Ballettschuhe). Diese werden „auf links“ gefertigt, um besser vernäht werden zu können. Am Ende werden sie wieder umgestülpt, weil so die Nähte verschwinden und natürlich, weil erst anders herum ein Schuh draus wird. Sic! – Der Dank für diese Information gebührt Manfred Rütten vom Bundesinnungsverband des Deutschen Schuhhandwerks!

Karl Hübner, Köln