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Kommt in die Gänge!

Ein gastronomischer Streifzug durchs Großneumarktviertel. In der Mushi-Bar tanzen die Füße ganz von allein  ■ Von Frauke Schünemann-Killian

Altona, Schanze, St. Pauli: als Hamburger StundentIn ist man hier gut aufgehoben. Ob WG oder Gemüseladen, Kino oder eben Kneipe - es findet sich einfach alles, gut und günstig. Weshalb also die gewohnten Pfade verlassen? Zum Beispiel, weil Neugierde der Antrieb jedes Philosophen ist!

Das so genannte Gängeviertel rund um den Großneumarkt, wo vor den umfassenden Sanierungen zu Beginn des Jahrhunderts die soziale Unterschicht in einem Labyrinth aus engen Gassen hauste, liegt in der nördlichen Neustadt. Es kann nach der Vorlesung mit einem kleinen Spaziergang durch Planten un Blomenanvisiert werden.

Die letzten Sonnenstrahlen des Tages sollte man unbedingt an einem der Biergartentische im Schwenders (Großneumarkt 1) bei einer zünftigen Maß Spezi ausnutzen. Derweil genießt man das fast kleinstädtische Flair des verkehrsberuhigten Marktplatzes.

Wenn die Sonne sinkt und es langsam kühler wird, zieht man beispielsweise weiter ins Sperl (Wexstraße 30), wo die freundliche Bedienung günstige Getränke und Snacks in rustikalem Ambiente serviert; wer möchte, kann sich an dem stets sorgfältig gestimmten Klavier versuchen.

Wen interessiert, wo die Swing Kids heute gediegenen Jazz hören, der schaut im Cotton Club am Alten Steinweg 10 vorbei und lauscht der täglichen Live-Musik - die allerdings ihren Eintrittspreis hat, denn schließlich müssen GEMA-Gebühren entrichtet werden. Irland-Fans kommen in einem der Pubs wie Irish Rover (Großneumarkt 8) oder Schmelztiegel (Wexstraße 31) voll auf ihre Kosten. Für den kleinen Hunger zwischendurch gibt es in Udos Cafe & Bierstube (Großneumarkt 52) die legendäre Krakauer mit Brot für 2 Mark 80.

Euch steht der Sinn nach exotischen Cocktails? Kein Problem! Im Bambus (Brüderstraße 15) bekommt ihr zu der ellenlangen Getränkekarte das Karibik-Feeling gleich mitgeliefert. Leckere Cocktails gibt es auch in der Mushi Bar (Thielbek 3-5). Wer sich von der anzüglichen Namensgebung nicht abschrecken lässt, erlebt ein erfrischend heterogenes Publikum ohne Dresscode in plüschigem Nachtclub-Ambiente. Bei lauten House- und anderen Klassikern tanzen die Füße von ganz allein.

Das Crantz in der Poolstraße 20 besticht durch schlichtes Retro-Design der End-90er. Frauen können übrigens auch unter sich bleiben im Gängeviertel. Sie treffen sich in der maritimen Seute Deern (Kohlhöfen 15) oder im Frauencafé endlich (Dragonerstall 11).

Der Snack von vorhin hat nicht wirklich satt gemacht? Wer nach dem Grundsatz „mens sana in corpore sano“ lebt, der sollte sich einen Besuch im Lilienthal (Kaiser-Wilhelm-Straße 71) gönnen: hier servieren sympathische KellnerInnen bis 23 Uhr erlesene Gerichte zu fairen Preisen.

Das Fazit lautet also: Für ein paar schöne Kneipenstunden ist das Großneumarktviertel durchaus eine Gang-bare Alternative!

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