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Rauchen für diePressefreiheit

BONN/BERLIN taz ■ Der Bundesverband deutscher Zeitungsverleger (BDZV) stellt sich hinter die Klage der Bundesregierung gegen das EU-weite Werbeverbot für Tabakwaren. Für derart Gesundheitsschädliches soll nach dem Willen der EU-Kommission demnächst nicht mehr die Reklametrommel gerührt werden.

Nicht dass die Bundesregierung auf die Verleger angewiesen wäre. Vielmehr hat der BDZV Angst um etliche Werbemillionen im Jahr, die seinen Mitgliedern fürderhin durch die Lappen gehen, und malt deshalb schon mal weitere Schrecknisse an dieWand: Das Tabakwerbeverbot werde unter dem Mantel des Gesundheitsschutzes nur das Einfallstor für weitere Beschränkungen oder Verbot sein, so der Verband. „Werbung für alkoholische Getränke, Süßwaren, Medikamente, Autos oder sogar Kinderspielzeug“ könnten als Nächstes auf der schwarzen Liste stehen. Derart sinkende Werbeeinnahmen „würden die ökonomische Kraft der Presse bedrohen und womöglich zu einem Verlust an Pressevielfalt führen“. Der Europäische Gerichtshof wird morgen in Luxemburg über die bundesdeutsche Klage verhandeln.

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