: Werften schnaufen kurz
■ Kein Jubel nach Einigung mit Korea
Ein leichtes Aufatmen – mehr ist es im Moment noch nicht. Die Werften trauen dem Braten nicht so recht. Die Einigung zwischen der EU und Südkorea über die Schiffbaupolitik könnte den Dumpingpreisen aus Fernost zwar einen Riegel vorschieben, die übermächtige asiatische Konkurrenz bleibt dennoch bestehen. Entwarnung gibt an der Küste noch niemand.
EU und Südkorea hatten sich am Dienstag erstmals über einen Stopp der massiven staatlichen Beihilfen für die asiatische Schiffbau-Industrie verständigt. In der Vergangenheit hatten die Südkoreaner mit Preisen, die weit unter dem sonstigen Weltmarktniveau liegen, Aufträge ohne Ende eingeholt. Im Containerschiffbau waren zuletzt fast 80 Prozent aller Neubau-Aufträge nach Korea gewandert.
Mit der Vereinbarung soll wieder Chancengleichheit im weltweiten Wettbewerb hergestellt werden, doch die Schiffbau-Experten in Hamburg verfallen deswegen nicht in Jubel. Der Verband für Schiffbau und Meerestechnik hat schon einmal Skepsis anklingen lassen, ob die Südkoreaner sich wirklich an das Abkommen halten. Hauptgeschäftsführer Werner Schöttelndreyer rechnet damit, dass Korea seine Preise für Containerschiffe freiwillig um bis zu 20 Prozent erhöhen müsste. aha
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen