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Moskau prüft Bremer Kunst

■ „Beutekunst“-Zeichnungen von Experten untersucht

Moskau/Bremen – Kunstexperten des russischen Kulturministeriums haben jetzt die in der deutschen Botschaft in Moskau lagernden 101 „Beutekunst“-Zeichnungen aus der Bremer Kunsthalle untersucht. Das sei notwendig gewesen, um den Zustand der Werke festzustellen, sagte der Leiter der Abteilung Restitution des Kulturministeriums, Juri Titow, gestern. Dabei soll unter anderem geklärt werden, ob die Werke Russland verlassen dürfen. Ein Gesetz erklärt die nach dem Zweiten Weltkrieg in die Sowjetunion verbrachten Kunstgüter zum Eigentum Russlands, wenn sie auf Befehl des Militärkommandos abtransportiert worden waren.

Die Bremer Zeichnungen waren 1993 von einem russischen Offizier in die deutsche Botschaft gebracht worden. Er hatte sie nach eigenen Angaben 1945 eigenmächtig aus Deutschland mitgenommen. Stimmt dies, gehören die Werke, darunter Zeichnungen von Dürer und Goya, nicht zum russischen Eigentum. Titow wollte keine Angaben darüber machen, wann mit einer Entscheidung zu rechnen ist. Die Zeichnungen sollen aber voraussichtlich gegen das in Bremen entdeckte Relief aus dem Bernsteinzimmer ausgetauscht werden. dpa

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