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la moderna poesia

„Was ist aus Ché geworden? Und dann muss ich fragen: Was ist aus uns geworden?“ Das ist die Frage, die Birgit Hein, linke Filmemacherin der Achtundsechzigergeneration, an den Anfang ihres neuen Films stellt. Freilich brachte nicht diese Frage das Filmprojekt ins Rollen. Vielmehr fuhr Birgit Hein, wie sie bekennt, nach Kuba, „um mal wieder am Leben teilzunehmen“. Wahrscheinlich meinte sie damit den schönen dunklen Mann, der sie auf ihrer Fahrt begleitet; auf der Suche nach den Bildern von Ché. Doch die erbärmlichen Devotionalien die sich dort in den Vitrinen finden, sind nichts gegen ihre heimlich gegen die Zensur geraubten Bilder von zerfallenen Stadtvierteln und den Menschen, die ein kostbares Schwein an der Leine mit sich herum führen wie einen Hund. Birgit Hein beobachtet die Menschen in diesem Elend. Ihren Überlebensmut, ihre Alltagsfröhlichkeit. Darüber legt sie nur die notwendigsten Kommentare. Auch die gefilmten Kubaner sprechen wenig, „La Moderna Poesia“ ist weit vom journalistischen Dokument entfernt. Die Bilder des Ché aber sind zu Fratzen verkommen. Manchmal hängt ein schlichtes weißes T-Shirt neben einem Ché-Shirt, als ob er die Flagge der Kapitulation aufgezogen hätte. wbg

Brotfabrik, 19.30 Uhr. Heute Abend ist die Regisseurin anwesend

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