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Die ganze Welt, betrachtet durch einen Schlitz

Und doch. Es gibt ein richtiges Leben im falschen. Joachim Hofmann zum Beispiel. Der kennt keinen Unterschied zwischen Arbeit, Vergnügen und Kunst. Alles fließt ineinander, als sei das Goldene Zeitalter angebrochen. Bekannt geworden ist Hofmann als Mitglied des sechs-, später zweiköpfigen Fehrfeld-Studios für Kurz- und Experimentalfilme. Auf seinen diversen Weltreisen war die Videokamera stets treuer Begleiter. Er filmte alles, vom Taxifahrer bis zur Baustelle, und montierte das Material zu Hause in seinen „Thin poems“ zu poetisch-absurd-grotesken Geschichtchen zusammen. Diese Reisefilmchen gingen ihrerseits wieder auf Reisen, nämlich auf Veranlassung des Goethe-Instituts. Im Café Grün ist nun die Foto-Ausbeute des Teilzeit-Vagabunden zu sehen.

Es ist ein skurriles Sklavenheer aus Ton aus dem archäologischen Museum in Kairo, malerisch geblähte Segel auf hoher See, ein Einblick in die problematischen Arbeitsverhältnisse in einem Hafen in Tansania. Verbindendes Element: Das extreme Format einer so genannten Panoramakamera. Doch statt zu panoramigem Überblick nutzt Hofmann das Format eher für fragmentarisierte, ausschnitthafte Wahrnehmung. taz

Bis 30. Mai im Café Grün, Fedelhören 73

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