unterm strich :
Das russische Parlament hat gestern die Änderungen zum umstrittenen „Beutekunst“-Gesetz in zweiter von drei Lesungen gebilligt. Die Änderungen waren notwendig geworden, nachdem das russische Verfassungsgericht das Gesetz in Bezug auf Länder, die im Krieg von Deutschland und dessen Verbündeten ganz oder teilweise besetzt waren, also etwa Frankreich, die Niederlande und Polen, für verfassungswidrig erklärt hatte. Zudem mahnten die Richter längere Fristen für Rückgabe-Ansprüche an. Die weiter bestehende Verstaatlichung deutscher Kulturgüter durch Russland muss die deutsche Regierung also weiterhin als Verstoß gegen das Völkerrecht sowie gegen die Abkommen mit der Sowjetunion von 1990 und mit Russland von 1992 kritisieren.
Vielleicht hülfe dieses Verfahren, um das einbehaltene Kulturgut wieder zugänglich zu machen: Heute wird Xerox in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar eines der bedeutendsten Werke der weltberühmten Bibliothek digitalisieren: Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Ein Fragment. 168 Seiten. Leipzig, G. J. Goeschen, 1790. Die Digitalisierung erfolgt mit Hilfe eines leistungsfähigen Buchscanners, der es ermöglicht, wertvolle historische Bücher berührungsfrei zu scannen. DigiBook, wie das Verfahren heißt, trägt also dazu bei, wertvolles Kulturgut zu erhalten.
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