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Sozi-Respekt vor Kapitalisten

betr.: „Atomkonsens hängt an RWE“, taz vom 17. 4. 00

Seit Beginn des von Kanzler Schröder als „Atomausstieg“ etikettierten Auslaufenlassens der Atomkraftwerke musste ich schon oft und so auch jetzt im Falle von Schröders Bereitschaft, das ohne gültige Betriebsgenehmigung existierende AKW Mülheim-Kärlich in die Milchmädchen-Rechnung mit Strommengen und Auslaufjahren einzubeziehen, an einen wohl schon hundert Jahre alten, flapsigen Spruch unter Kapitalisten denken: Was ein rechter Sozi ist, der hat vor nichts mehr Respekt als vor richtigen Kapitalisten.

Kanzler Schröder parliert nun im dritten (Kalender-)Jahr mit gerade mal vier Atomkonzern-Herren, von denen er natürlich weiß, dass die lässig genug Geld locker machen können, um einen Prozess über mehr Legislaturperioden hinzuziehen, als Schröder „beschert“ sein werden. Darum bei Atom ja auch der direkte Konsens von Rot-Grün mit den Betroffenen. Ganz anders agiert Schröder unter anderem bei den ja finanziell wehrlosen 18 Millionen Rentnern, denen über ihre Köpfe hinweg ein Konsens zwischen Rot-Grün und CDU/CSU zeigen wird, wo’s nach Schröders Willen längsgeht. HANS GROSSMANN, Maintal

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