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inszenierte freizeit

eine ausstellung in ulm

„Auf einen Kritiker kommen zwei begeisterte Gäste.“ Auch im Pariser Disneyland. Das hat jedenfalls der Soziologe Peter Zellmann im Katalog zur Ausstellung über „Die künstliche Welt der Freizeitparks und Ferienparadiese“ festgestellt, die bis zum 25. Juni im Stadthaus Ulm gezeigt wird. Dabei ist das wattebauschige, irdische Paradies von Micky Maus & Co. fast schon ein Auslaufmodell, wenn es um Freizeitgestaltung geht. Extremsport, Action-Urlaub und Städtetrips haben die märchenhafte Gemütlichkeit der Themenparks von der Spitzenposition verdrängt. Gleichwohl zeigt man in Ulm mit Fotos und Requisiten, wie sich aus den künstlichen Welten, die im 18. Jahrhundert für den Adel geschaffen wurden, allmählich Rummelplätze, Amüsiermeilen und zuletzt Entertainment-Center entwickelt haben. Immerhin gab es bereits 1790 die Kulissenbauten von Hohenheim, in denen der württembergische Herzog Carl Eugen seine Untergebenen als Bauern Alltag spielen ließ. Für Max Stemshorn, der die Ulmer Ausstellung organisiert hat, ist es von dort nur ein Katzensprung bis zu den künstlichen Club-Med-Dörfern auf Korfu. Die Freizeitanlagen, die Markus Wendler dokumentiert hat (Foto), sind jedoch gar nicht euphorisch, sondern vor allem eines: menschenleer. hf

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