: fakten
Der Vollzug des Genozids
Im April 1915 begann im Osmanischen Reich ein Völkermord, der innerhalb von eineinhalb Jahren mehr als eine Million Armenier das Leben kostete. Anfangs als Deportation aus kriegsnahen Zonen ausgegeben, der Deutschland zugestimmt hatte, wurde sehr bald klar, dass in Wahrheit die Vernichtung der Armenier das Ziel war. In Schwarzmeerstädten luden die Schergen die armenische Bevölkerung auf Kähne und versenkten sie im Meer, in der Region von Bitlis und Musch trieben sie die Armenier in Scheunen und zündeten sie an, in der Nähe mittelanatolischer Städte trennten sie die Männer von den restlichen Deportierten und töteten sie auf der Stelle. Frauen, Kinder und Greise wurden zu langen Märschen in die syrische Wüste getrieben, auf denen die meisten verhungerten, verdursteten oder an Entkräftung starben.
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