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Türkei: Sezer verpasst Mehrheit

ANKARA taz ■ Die Türkei wird noch einige Tage warten müssen, bis der neue Präsident des Landes feststeht. Im gestrigen ersten Wahlgang verfehlte der von Ministerpräsident Ecevit vorgeschlagene Chef des Verfassungsgerichts, Ahmet Necdet Sezer, die erforderliche Zweidrittelmehrheit. Statt der notwendigen 376 Stimmen erhielt er 281. Damit erreicht er aber mehr als die in späteren Wahlgängen erforderliche absolute Mehrheit. Die meisten Kommentatoren gehen daher davon aus, dass Sezer deshalb im kommenden zweiten Wahlgang am 1. Mai die dort erforderliche Zweidrittelmehrheit erhält. Von den insgesamt zehn Kandidaten erzielte der Kandidat der größten Oppositionspartei, Nevzat Yaltintas von der islamischen Fazilet, mit 61 Stimmen das zweitbeste Ergebnis. Ministerpräsident Ecevit hat sein gesamtes Prestige in die Wahl von Sezer gesteckt und würde nach seiner Niederlage bei dem Versuch, für Süleyman Demirel eine zweite Amtszeit zu ermöglichen, bei einem erneuten Scheitern politisch wohl erledigt sein. JG

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