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Lokalkoloratur

Schon wieder Altona. Die Hamburger Sozialdemokratie im Würgegriff eines Bezirkes. Der SPD-Landeschef kommt aus Altona und heißt Olaf Scholz, die neue parlamentarische Geschäftsführerin der Fraktion kommt aus Altona und heißt Britta Ernst. Sie ist jedenfalls die Wunschkandidatin der SPD-Linken des Övelgönner Kreises, die sich am Donnerstag Abend auf die 39-jährige verständigt haben. Personalpolitik bei der SPD funktioniert so: Die Vorgängerin Dorothee Stapelfeldt war eine Parteilinke und zweifellos eine Frau. Also muss die Nachfolgerin genau diesen beiden Kriterien entsprechen. Aber so einfach ist das nicht: Eigentlich darf die Kandidatin nicht aus Altona kommen – wegen Scholz. Und sie darf eigentlich nicht Britta Ernst heißen – wegen Scholz. Mit dem lebt Ernst nämlich zusammen, und da dräut manchem Kungelei. Von daher ist die Nominierung der Altonaerin also ein brutaler Verstoß gegen die Parteilogik, wird die Hamburger SPD revolutionieren und zu einem Sturm führen, der alles Althergebrachte hinwegfegt. Oder es bleibt alles, wie es ist. aha

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