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: Tanztheater und der Körper als Experimentierfeld

TANZ DIE BEGEGNUNG

„Mit der zunehmenden Internationalisierung von kulturellen Entwicklungen ist der Tanz, also die Begegnung zwischen Menschen auf der Ebene von Körper, Bewegung, Gestik wichtiger geworden als das Schauspiel, das textbezogene Theater. In der Kommunikation zwischen Kulturen gewinnt der Körper eine neue Bedeutung, nicht nur aufgrund von möglichen sprachlichen Verständigungsproblemen. Der Körper wird zum Zentrum des Unterschieds, zur grundsätzlichen Erfahrung des Anderen. So hat der japanische Butoh seit den 80er-Jahren einen nachhaltigen Einfluss auf die europäische Kunstszene gewonnen. Und das deutsche Tanztheater ist der einflussreichste künstlerische Beitrag aus Deutschland in der Welt geworden. Der Körper als das eigene Fremde ist das herausragende Experimentierfeld moderner und postmoderner Identität und folglich zentrales Medium für für die Kommunikation zwischen den Kulturen der Welt“, so Johannes Odenthal vom Berliner Haus der Kulturen der Welt. Odenthal ist auch Leiter des Projekts „Heimat Kunst“.

Dieses Projekt, das von April bis Juni in verschieden deutschen Städten läuft, stellt die interkulturelle Kunstszene in Deutschland vor. Künstler, die in Deutschland eine Heimat gefunden haben, obwohl ihre kulturellen Wurzeln woanders liegen.

Im Rahmen von Heimat Kunst tritt der in Brasilien geborene Tänzer Ismael Ivo vom 11. bis 13. Mai im Berliner Haus der Kulturen und vom 29. Juni bis 3. Juli im Theaterhaus Stuttgart auf. Ismael Ivo ist Leiter des Tanztheaters und Chefchoreograf am Deutschen Nationaltheater in Weimar, „mitten im Herzen der deutschen Kultur“, wie er sagt. „Ich bin froh, dass mir das erst im Nachhinein klargeworden ist.“

Vom 19. bis 21. Mai wird in Berlin im Theater am Halleschen Ufer ein Tanz-Video-Projekt von Samir Akika aufgeführt. Der in Algerien geborene Choreograf vermischt in „Ain’t Love grand“ Elemente aus Tanz und Video. Die fünf Tänzerinnen sind handelnde Figuren auf der Bühne, die männlichen Tänzer sind nur als Videoprojektion zu sehen. Samir Akika studierte Tanz an der Folkwang-Hochschule in Essen, wo er heute noch lebt.

Haus der Kulturen der Welt, John-Forster-Dulles-Allee 10, 10557 Berlin, Tel.: (0 30) 39 78 70, Fax: (0 30) 3 94 86 79, E-Mail: info@hkw.de , www. hkw.de