: Klarheit und Knackpunkt
■ Debatte um A3XX in der Bürgerschaft. Umweltverbände wollen klagen
Alleine stand der Regenbogen mit der Forderung, die Hamburger Bewerbung um den Bau des Riesen-Airbus A3XX zurückzuziehen. Der Planfeststellungsbeschluss der Wirtschaftsbehörde zur Erweiterung des Dasa-Werks Finkenwerder war am Dienstag veröffentlicht worden (taz berichtete). Der Abgeordnete Norbert Hackbusch warf Wirtschaftssenator Thomas Mirow (SPD) vor, die Öffentlichkeit über die wahren Ausmaße des Projekts „mit verlogenen Geschichten zu täuschen“. Auch Karl-Heinz Ehlers (CDU) hegt den Verdacht, dass eine nochmalige Verlängerung der Werkspiste erforderlich sein wird, der Senat dies aber verschweige: „Da muss Klarheit für die Anwohner her“, forderte Ehlers von Mirow.
Der wies die Vorwürfe zurück und versprach eine Offenlegung aller Fakten gegenüber der Bürgerschaft, „nachdem Airbus sich für Hamburg entschieden hat“. Zugleich räumte er ein, dass eine Verlängerung der Landebahn auf bis zu 3500 Meter erforderlich sein könnte. „Dafür“, so Mirow, „bräuchten wir dann selbstverständlich eine neues Planfeststellungsverfahren“.
Widerstand gegen den Planfeststellungsbeschluss hatte gestern der Naturschutzbund NABU angekündigt. Es gebe „grundsätzlich inhaltliche und Verfahrensmängel, die genügend Ansatzpunkte für eine Klage“ böten, so Uwe Westphal vom NABU. Die „Knackpunkte“ seien die Verlängerung der Landebahn und die ungelöste Frage der ökologischen Ausgleichsflächen. „Höchst strittig“ so Westphal, sei der Ausgleich in derHaseldorfer Marsch, und für das zweite Gebiet Hörner Au „wurden bis heute keinerlei detailierte Planunterlagen vorgelegt“, moniert Westphal.
smv
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