: Die Hanse groovt
■ 2Step bewegt jetzt Hamburgs Ärsche
1978 sangen Funkadelic von “One Nation Under A Groove“. Mehr als 20 Jahre später swingen die USA noch immer nicht. In England sieht das jedoch anders aus, wenn auch nicht aus einem politischen Bewusstsein heraus. 2Step, das jüngste Kind einer langen, hauptsächlich durch karibische MigrantInnen geprägten britischen Musiktradition, ist der Grund. Im Vereinigten Königreich führt kein Weg vorbei: 2Step ist omnipräsent und der vielleicht integrativste Stil, den die Dance-Kultur je gesehen hat.
Er vereint Elemente aus House, Jungle, Reggae, HipHop und R'n'B, die ihre Identifikationsangebote in jede Himmelsrichtung schleudern und will dabei nicht mehr, als die „Ärsche der Nation bewegen“ (Beginner). Und es funktioniert. Derzeit ist in England die sonst so gut bewachte Grenze zwischen Underground und Mainstream nicht vorhanden.
In Deutschland hingegen ist sie noch intakt, obwohl allerorten am Hype gestrickt wird. Trotzdem ist 2Step noch eine Nischenmusik mit Potential. Überall machen sich DJs daran, dem Genre ein Fundament zu schaffen. Im Gegensatz zum Protektionismus der Drum'n'Bass-Szene spielt der Netzwerk-Gedanke dabei eine große Rolle.
Ein Eckpfeiler dieser „Interessengemeinschaft“ ist die Hamburger TUNE-Crew. Anfang April startete sie im Funky Pussy Club ihr regelmäßiges 2Step-Event, bislang mit den britischen DJs Andy Lewis und Zed Bias. Getreu dem Motto „Support Your Local Underground“ gilt die mittlerweile dritte TUNE-Party der Präsentation fast aller relevanten Hamburger 2Step-DJs. Noch nicht die Nation, aber immerhin: „Hamburg City Under A Groove.“ Nicolas Höppner
heute, 22 Uhr, Bernstein, Bernstorffstr. 131
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