: pds-landesparteitag in berlin
Muss die Berliner PDS-Landesvorsitzende Petra Pau ein Debakel wie in Münster befürchten?
Eigentlich war dieser Parteitag gar nicht geplant. Doch dann kam der Fall Cornelia Hildebrandt. Von zwei Mitgliedern des Landesvorstands ermuntert, hatte sie ihre Stasi-Vergangenheit verschwiegen und war in das Berliner Führungsgremium gewählt worden. Doch das verstieß eindeutig gegen die Offenlegungsklausel. Hildebrandt trat zurück, doch Petra Pau hat den Schaden. War sie informiert oder nicht? Wenn nein, sagen die Kritiker, sie sei eine schwache Vorsitzende. Wenn ja, habe sie gegen die Statuten verstoßen.
Doch im Fall Hildebrandt zeigt sich auch eine wachsende Abneigung gegen Pau selbst, die als erklärte Reformerin in der Vergangenheit mehr polarisiert als integriert hatte und nach dem Bundesparteitag in Münster mehr Pragmatiker für den Bundesvorstand gefordet hat. Viele wollen ihr deshalb heute die Rote Karte zeigen. Nachdem sie selbst allerdings nicht mehr als Nachfolgerin für Bisky zur Verfügung steht, will sie auf jeden Fall bis zum Jahr 2002 Landesvorsitzende bleiben. Vorausgesetzt, die Basis sieht das genauso.
Zwei Möglichkeiten hat die Basis, Münster zu spielen. Einmal beim Leitantrag des Landesvorstandes zur Fortsetzung des Reformkurses, zum Zeiten bei der Debatte um die Rolle des Landesvorstands in der Affäre Hildebrandt.
FOTO: KARL-BERND KARWASZ
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