: Moderne Absichten
DaimlerChrysler will mit Teilen ins Internet und an die Börse. Schrempp ohne Angst vor Übernahme
STUTTGART dpa ■ DaimlerChrysler-Chef Jürgen Schrempp setzt auf die Karte Dienstleistung. In zehn Jahren wolle der Autokonzern 50 Prozent seines Umsatzes mit Dienstleistungen erzielen, beschrieb ein Unternehmenssprecher der DaimlerChrysler AG (Stuttgart) gestern die vom Vorstandsvorsitzenden umrissenen Perspektiven für den Weltkonzern. Grund dafür ist auch die anhaltende Kursschwäche der DaimlerChrysler-Aktie. Jetzt will der DaimlerChrysler-Boss die Internetgeschäfte mit der alten Industrie verbinden.
Schrempp sagte dazu der Bild-Zeitung gestern, DaimlerChrysler wolle zeigen, wie man das Internet im Automobilbauunternehmen erfolgreich anwenden könne. Einige dieser Anwendungen wolle der Konzern an die Börse bringen. Als Beispiel nannte Schrempp den Internet-Marktplatz „Covisint“, den sein Unternehmen gemeinsam mit Ford, General Motors und Renault/Nissan betreiben will.
Aber auch bei anderen Verkaufs- und Service-Unternehmen gebe es großartige Möglichkeiten, sagte der Konzernchef. Damit seien nicht Ausgliederungen von heutigen Unternehmensteilen gemeint. Vielmehr wolle der Konzern neue Unternehmen gründen oder Start-ups mit Risiko- Kapital versorgen und dann an die Börse führen, sagte der Sprecher.
Eine feindliche Übernahme auf Grund der Kursschwäche von DaimlerChrysler schließt Schrempp zwar grundsätzlich nicht aus, rechnet aber nicht damit. Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von 293,4 Milliarden Mark erwirtschaftet und beschäftigt weltweit 467.000 Mitarbeiter.
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