: fakten
Russischer Atommüll
Mehrere russische Gebiete sind hochgradig radioaktiv belastet, weil dort radioaktive Abwässer einfach in Flüsse eingeleitet wurden, Müll offen herumliegt, versenkt wurde oder Unfälle die Umgebung verseucht haben. Dazu gehört die Wiederaufbereitungsanlage Majak im Südural: Hier wurden jahrzehntelang Flüssigabfälle der Wiederaufbereitungsanlage in den Fluss geleitet. 1993 explodierte hier ein Atommüllbehälter. In Murmansk im Norden versenkte die Nordseeflotte der Sowjetunion Atommüll in die Gewässer. In Tomsk explodierte Anfang der Neunziger ein Lagertank, wobei Plutonium und Uran freigesetzt wurden. In Krasnojarsk befindet sich eines der größten Atommülllager der Welt; bis 1991 wurde das radioaktive Kühlwasser in den Fluss geleitet.
Insgesamt lagern in Russland rund 15.000 Tonnen alter Brennelemente aus russischen AKWs und Unterseebooten. Europäische Firmen beteiligen sich zurzeit an mehreren Wiederaufbereitungs- und Trennanlagen.
Umweltschützer protestieren sowohl in Russland als auch außerhalb seit Jahren gegen die rücksichtslose Politik der russischen Atomindustrie und gegen die Absichten westlicher Regierungen, Atommüll nach Russland zu entsorgen. So hatte Greenpeace Schweiz im vergangenen Jahr auf die Tatsache aufmerksam gemacht, dass die Schweizer AKW-Betreiber mit der russischen Atombehörde angeblich unverbindliche Absichtserklärungen über den Handel mit Atommüll getroffen haben.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen