: multikulti
Kulturen-Karneval
Traditionelle Tänze aus dem Orient, ein Königspaar mit prachtvollem Hofstaat aus Brasilien, kubanische Folklore und Latino Disco Fever: Der Karneval der Kulturen, der am Pfingstwochenende bereits zum 5. Mal stattfindet, ist längst zum Mega-Event geworden. Vorbild ist der Londoner „Notting Hill Carnival“. 1996 fand der Berliner Karneval, organisiert von der Werkstatt der Kulturen in Neukölln, zum ersten Mal an Himmelfahrt statt. Das Datum wurde gewählt, weil drei Jahre zuvor Rechtsextreme Schwarzafrikaner durch Magdeburg gejagt hatten. 1999 kamen bereits 700.000 BesucherInnen zum Karneval, in diesem Jahr hoffen die Veranstalter auf eine knappe Million.
In diesem Jahr haben sich 110 Gruppen angemeldet. Höhepunkt ist der achtstündige Umzug am Pfingstsonntag durch Kreuzberg. Er beginnt um 12 Uhr in der Urbanstraße und geht über Hasenheide, Gneisenau- und Yorckstraße zur Möckernstraße.
Bereits am Freitag um 16 Uhr beginnt das Straßenfest rund um den Blücherplatz, das bis Montag Abend dauert. 200 Stände bieten Kulinarisches, Getränke und Kunsthandwerk. Projekte und Vereine informieren über ihre Arbeit. Auf 4 Bühnen – Barrio Latino, Eurasia, Farafina, Salon Oriental – werden Musik, Tanz und Performances geboten.
Es gibt auch einen Kinderkarneval. Er beginnt um 14 Uhr auf dem Mariannenplatz und geht zum Görlitzer Park, auf dem ab 15 Uhr ein großes Fest veranstaltet wird.
Trotz des großen Andrangs gibt es immer noch Probleme bei der Finanzierung. Anders als die Love Parade gilt das Spektakel nicht als Demonstration; die Veranstalter müssen deshalb selbst für die Müllbeseitigung zahlen. In diesem Jahr bekommen sie 100.000 Mark aus dem Millenniumsprogramm des Senats. Dazu kommen 200.000 Mark aus dem Hauptstadtkulturfonds. Mehr zum Karneval der Kulturen unterwww. karneval-berlin.de
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