piwik no script img

Kein Angebot

Sand ohne Strand, taz hamburg vom 24. Mai 2000

Ein Radweg ist auf den in vielen Abschnitten recht schmalen Bürgersteigen tatsächlich nicht machbar. Aber auch ein Radfahrstreifen auf der Fahrbahn würde eine Menge Geld und – besonders im Bereich Schulberg (Strandperle!) – viele Parkplätze kosten. Und wie das Leben so spielt: Dort, wo Platz dafür ist, ist ein Radfahrstreifen eigentlich unnötig, weil die Kfz auch so in genügendem Abstand überholen, und genau dort, wo er besonders nötig wäre, weil Radfahrer dort mit einer Steigung zu kämpfen haben und auch häufig eng und riskant überholt werden – in dem ca. 400 Meter langen Abschnitt zwischen Teufelsbrück und Holztwiete – ist kein Platz dafür vorhanden.

Gerade an dieser Steigung werden auch ständig Kfz ordnungswidrig auf dem für Radfahrer freigegeben Gehweg geparkt. Was meinen Sie, wieviel Radfahrer ein solches Angebot überzeugend fänden? Ich treffe pro Durchfahrt zwischen Altona und Nienstedten so zwei bis drei und glaube auch nicht, dass es mehr werden können.

Immerhin würde Ihr Vorschlag vielleicht Arbeitsplätze schaffen – bei den Abschleppunternehmern, die gleich am Schulberg Zweigstellen eröffnen könnten. Schade, dass diejenigen, die in den letzten Tagen über Radverkehrsanlagen in der Elbchaussee redeten oder schrieben, das Radfahren in derselben offenbar nie selbst erprobt haben.

Dr. Frank Bokelmann

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen